Wie ein Märchen!
Wie ein Märchen, war einmal, die schöne Weihnachtszeit,
heut ist so mancher brave Mann, sie im Advent schon leid.
Kurz vor dem Fest wird noch geschafft was das Zeug nur hält,
als wäre der Kommerz für ihn, das schönste auf der Welt.
Heilig Abend, wenn es geht, noch schnell einen Vertrag,
der Mammon ist´s, der ihn bewegt, den er so gerne mag.
Was kümmert ihn die heilige Nacht, was kümmert ihn das Kind,
noch einen Abschluss für den Tag und dann nach Haus geschwind.
Gut essen, einen Wein dazu, Bescherung schnell vorbei,
die Kinder sind jetzt gut versorgt, man selbst ist wieder frei.
So geht sie Jahr für Jahr dahin, die schöne Weihnachtszeit,
die Kinder sind schon aus dem Haus, war nie für sie bereit.
Jetzt ist er alt, ist ganz allein, so ohne Frau und Kind,
die früher im so wichtig war'n, die gingen ganz geschwind.
Verlassen sitzt er nun zu Haus, sein Herz ist voller weh,
er wagt sich in die Winternacht, allein durch Eis und Schnee.
Da hört er Glocken hell von Fern, sie laden ihn wohl ein,
er folgt dem Ruf und tritt bewegt in eine Kirche ein.
Da liegt das Kind, dass er nie sah, in ärmlichen Gewand,
es lächelt freudig zu ihm hin, es hat ihn wohl erkannt.
©Ingrid Heuwers