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Gedichte über Deutschland - Seite 7


An die Grenzen kommen

Kraft erfordert’s an Grenzen zu kommen,
Ein neuer Berg, noch nie erklommen.
Grenzen, an die wir zuvor noch nie dachten,
Oh, über was wir noch vor paar Tagen so lachten.
Um was wir noch vor paar Tagen so bangten,
Erzählten von „Grenzen“, an die wir gelangten.
Nun erscheinen uns jene wie ein schöner Traum,
Denn Normalität, nun, die gibt es noch kaum.
Jede Berührung, jede Achtlosigkeit,
Jede Pflicht, jeder Einkauf, jedes Treffen zu zweit.
Noch nie haben so viel von uns dasselbe gedacht,
Noch nie haben so wenig von uns von Herzen gelacht.
Denn jene neuen Grenzen sind eine Qual,
Der Verlust der Kontrolle, doch uns bleibt keine Wahl.
Trotz all der Ängste, dem Ungewissen,
Uns ALLEN wurde der Alltag entrissen.
Noch nie haben wir ihn so sehr geschätzt,
Wie bei seinem Verlust, der uns mehr als entsetzt.
Noch nie zeigte man uns so im Klaren,
Wer wirklich da ist, und welche es noch nie waren.
Eine Zeit, die dem Einen beweist, wie viel er besitzt,
Und dem Ander‘n Existenzangst im Nacken sitzt.
Eine Zeit, in welcher der Eine zeigt,
Dass er hilft, anpackt, zu allem bereit.
Während der Charakter des Ander’n endlich erscheint:
Egoismus, naiv sein, jede Hilfe verneint.

Ja, das sind die Grenzen, an die wir nun hetzen,
Die dich in Panik, in Mut oder Rage versetzen.

Wie auch immer man sich eben nun fühlt,
Welche Aufgabe, welches Schicksal jetzt blüht,
Bleib‘ stark, halt fest, an dem, was du bist.
Solang‘ du die Rücksicht auf and’re bloß nicht vergisst.

An neue Grenzen zu treten heißt nicht nur Pein,
Sondern glaub‘ mir, danach wirst du stärker sein.
Ach, und jetzt schreib ich’s dann doch noch,
Kannst du’s mir verzeih’n?
Wenn’s nicht unbedingt sein muss, dann bleib‘ heut daheim.
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Meine Einheitsgedanken

Ich bin geboren in der DDR

Ja genau, da komme ich her

Dass die Grenze zum Westen war dicht

Störte mich als Kind irgendwie gar nicht

Denn ich kannte die geschlossene Grenze nur

Und dachte, es wäre im Einklang mit der Natur

Vielleicht habe ich aber nur den Politikern geglaubt

Die meinten, wir würden sonst ausgeraubt

Ich wäre nie auf die Idee gekommen

Dass ich müsste der DDR entkommen

Ich war immer ein braves DDR-Kind

Im Nachhinein weiß ich, dass ich war blind

Ich war blind für den Freiheitsgedanken

Um den sich konnte die Mauer ranken

Doch als die Mauer war eingerissen

Hat man gesehen, dass eingemauert sein ist besch...

Gleichzeitig haben sich aber auch die Risiken gezeigt

Und so sind manche heute einer Mauer nicht abgeneigt

Es gibt heute viel Für und Wider

Aber es war richtig zu reißen die Mauer nieder

Wir wollten doch wieder ein Deutschland sein

Aber nicht damit die einen die anderen vertreten allein

Sondern damit wir das Land zukünftig gemeinsam gestalten

Etwas in Freiheit erschaffen, anstatt nur den Mangel verwalten

Leider nun inzwischen mancher die Sicherheit vermisst

Und gleichzeitig damit den Freiheitsgedanken vergisst

Manchen ist leider nun nicht mehr so wichtig

Der wahre Grund, warum die Einheit war und ist richtig

Wir können nun in Freiheit zusammen leben

Das ist doch das Schönste und alle Probleme verblassen daneben.

Lasst uns dieses schöne Gefühl von vor 30 Jahren wiederbeleben

Ossis und Wessis ist nur ein Gedanke, der uns lässt auseinanderstreben

Lassen wir die trennenden Gedanken einfach aussterben

Dann ist die Einheit da, noch bevor "Ossis und Wessis" tatsächlich sterben
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