Gedichte über den Tag - Seite 333

Etwas Würze braucht das Leben,
Pfeffer, eine Spur von Salz.
Wein von ein paar guten Reben,
und vielleicht ein wenig Malz.

Etwas Chili für die Tage,
wo es nicht so prima läuft.
Paprika, ganz ohne Frage,
ein, zwei Löffel angehäuft!

Kreuzkümmel und Koriander,
Ingwer, etwas Sternanis.
Harmoniert das miteinander?
Ach, wo blieb das Paradies?

Etwas Dill, zwei Lorbeerblätter,
einen Hauch vom Bohnenkraut.
Zimt und Piment für den Städter,
der sich sonst nur wenig traut.

Etwas Würze für das Leben,
das oft trist und fade schmeckt.
Das wir Feuer ihm doch geben,
das es neue Kräfte weckt!

© Hansjürgen Katzer, Juli 2023

Melancholische Zeiten

Man möchte
die Augen verschließen
Ewig
auf dem Berg
des Glaubens verweilen
Um nie mehr
zu verdrießen
Die Hoffnung
bleibt
in der Ferne vernebelt
Unser
furchtloser Wille
wird andauernd geknebelt

©Käte Micka



Käti Micka

Das Volk steht auf und reiht sich ein,
nun möchte jeder Landwirt sein!
Der Staat, ein einzig Trauerspiel,
die Ampel nimmt sich viel zu viel!
Dem Landwirt schreibt man in sein Buch,
der nagt schon fast am Hungertuch....

Den Trecker an, Rabatz gemacht,
bis auch die letzte Schwarte kracht!
Man lobt sie nun im höchsten Ton,
die gute, alte Subvention.
Und ist die Lobby, groß und stark,
glaubt fast ein Jeder, diesen Quark!

Ach, geht dem Bauern nicht ans Geld,
der hat Bestandsschutz, ist ein Held!
Stattdessen spart beim ärmsten Schwein,
die fehlenden Milliarden ein,
weil der sich eh kaum wehren kann,
mich widert solche Denke an!

Und Merz und Weidel grinsen froh,
der Lindner tut´s ja sowieso!

© Hansjürgen Katzer, Dezember 2023

Süßer Klang von Weihnachtszeit,
dem Kaufrausch will man frönen.
Doch kein Geschäft mehr weit und breit,
in unsrer Stadt, der schönen.

Den Einkauf schnell im Internet,
einfach aufs Knöpchen drücken.
Stressfrei ist das und auch ganz nett,
Kreditkarten zu zücken.

Zalando, Ebay, Amazon,
auf das sie uns bescheren.
Den Einzelhandel jagt davon,
der soll nicht aufbegehren.

Der Service ist uns schnurzegal,
nichts braucht für ewig halten.
So rafft und kauft man ohne Qual,
den Konsum zu verwalten.

Banal die hellste Lichterpracht,
das Flair so mancher Gassen.
Geschenkekauf um Mitternacht,
füllt nur die Onelinekassen.

Und wenn das, was da gerad´gefiel,
nun der Paketdienst brachte.
Schickt man´s Retour, ein Trauerspiel,
für Existenzverkrachte.

Der Weihnachtszauber sinnentleert,
der gestern war noch wichtig.
Da läuft doch irgendwas verkehrt,
ihr tickt doch nicht ganz richtig!

© Hansjürgen Katzer, Dezember 2018