Gedichte Über Denken - Seite 44

Da sitz ich nun morgens um vier
In der Morgendämm'rung hier
Hör' die Vögel, seh den Dunst
Genieße hier die holde Gunst

Der Ruhe, ja, der Langsamkeit
Der wohlverdienten Einsamkeit
Des Innehaltens und Versenkens
Des bewussten Schritte Lenkens

***

Sinne über die Geburt des Raumes nach
Worüber schon mancher Geist zerbrach
Über Kräfte, Felder, deren Wandlung
Den Ursprung als 'ne Übersprungshandlung

Über Wissenschaftsdisziplinen und Akribie
Die der Mensch sich nicht mehr verzieh
Über das Leben und manche Naturgesetze
Auf dass der Tod uns in die Zukunft hetze

Das 'Ist' als Staffelstab nach vorne reichend
Ziele fassend und um Nichts erweichend
Gilt es bald nur noch zu halten, aufzufassen
Auf die Gesamtheit genaustens aufzupassen

***

Dann ist Zeit und Tag herum, verflossen ...
Das holde Glück, zu dumm, reißt Possen
Das sehr Spezielle war viel zu Allgemein
Bitte um Erleuchtung, du mein Sonnenschein ...

© Auris cAeli

Ich versuche, so zu sein, wie ich will.
Ich probiere alles und bekomm es dann wieder nicht hin.
Immer wieder die Gedanken an die anderen.
Was sollen die denken?
Was sollen die bloß denken,
wenn ich wirklich so bin, wie ich eben bin.

Da sind Sätze, die ich nicht sage.
Gedanken, die ich nicht ausspreche.
Narben, die ich nicht zeige.
Gefühle, die ich mit einem Lächeln verdecke.
Da ist so viel, was ich bin,
aber für andere ergibt das keinen Sinn.

Ich lese Zitate, die sagen, sei so, wie du bist,
aber ich krieg es einfach nicht hin.
Ich geb mich gern stark, aber am Ende bin ich vernarbt.

Ich würd das alles gern zeigen.
Die Narben, die Spuren aus der Vergangenheit,
die gebrochenen Risse meines Herzen und vor allem die Zweifel,
aber dann wär ich jemand,
der nicht mehr schimmert wie ein Diamant und das wär richtig schlimm.