Heutige Jubelhochzeiten, veredelt mit Metallen,
sind ziemlich aus der Zeit gefallen.
Das Silber ergibt sich nach 25 Jahren; da ist man sich meist nicht mehr im Klaren,
ob man verlängern will oder nicht.
Viel Negatives erschwert das Gewicht.
Und immer fällt einem die Frage ein:
„Soll das alles gewesen sein?“
Was soll denn mit Fünfzig noch erfolgen!
Soll man warten bis sich die Jahre vergolden?
Nein, so eingefahren will man das Leben nicht verbringen;
Kinder aus dem Haus, nochmal von vorne beginnen?
So manches Bündnis ist daran zerbrochen,
weil nichts der Erwartung hat entsprochen,
die sich romantisch am „Schönsten Tag im Leben“ mit Täubchen und Zauber hat umgeben.
Darf ich das Klischee riskieren,
wie sie anfing sich zu emanzipieren?
Als sie ging,
ein eigenes Leben wagte, ohne Ring?
Es kann auch an ihm gelegen haben,
als junge Frauen ihn umgaben,
denn, als sie ihren Koffer genommen,
ist es zur Silberhochzeit nicht mehr gekommen.
Es muss nicht so sein, es gibt Varianten:
Ehen die streiten, sich wieder versöhnen, das sind die konstanten.
Hält sich ein so durchwirkter Ehefaden,
wird man von den Kindern auch zur Silberhochzeit eingeladen.
Wie haben es die Eltern gemacht,
die so viele Ehejahre vollbracht?
Nach dem Krieg bei NULL angefangen,
was konnten sie vom Leben verlangen?
Sie mussten sich nicht suchen,
sie haben sich gefunden,
waren fest überzeugt, für immer verbunden.
Arm waren sie wie Kirchenmäuse,
und doch passten Kinder in ihr Zukunftsgehäuse.
Sie machten Schulden,
denn sie mussten sich was borgen;
der Rucksack schleppte eine schwere Last mit Sorgen.
Ach, man möchte es schon wieder sagen:
„In guten wie in schlechten Tagen.“
Sicher sind es die Spezies, die allerletzten,
in die man sich nicht mehr kann versetzen.
Jene, die sich an die Familie wenden
und Einladungen zur „Diamantenen Hochzeit“ senden.
Lasst Rosen regnen, stellt euch auf im Spalier
lasst erklingen ein Klavier…
Da fällt mir auf:
Die alten Eltern sind ja WIR.