Nur eine gute Tat vollbringen,
war jahrelang mein Leitmotiv.
Ich musste sie mir nicht abringen,
auch wenn mein Tag im Sand verlief;
ich musste sie nicht suchend finden,
die Chance lag auf meinem Weg;
ich musste mich nicht überwinden,
die gute Tat war der Beleg,
dass sie den Stein ins Rollen brachte,
der bleiern auf den Herzen lag;
man neu mit Achtsamkeit bedachte,
was unterm Stein sich lang verbarg.
Nähe, wortlos, war wieder möglich,
mit andern Augen man sich sah;
der kleinen Freuden wurd' man täglich
neu durch den Anderen gewahr.
Ungezählt die Jahre, füllten sich
mit einer guten Tat am Tag.
Ins Herz sich Sucht nach Freude schlich,
die achtlos sonst am Wege lag.
Und heute denk' ich: Die gute Tat
an Achtsamkeit, die ist für mich.
Und wenn auch oft ich mich vergaß:
Freude ist Freude. Die hatte ich.