Gedichte Über Bereicherung - Seite 155

neulich in kleiner Runde,
war auch zu später Stunde,
mit viel reden und oft lachen,
Erzählungen von alten Sachen,
einige Getränke gab es dabei,
nicht jeder hatte Morgen frei,
im Moment zählte dieses nicht,
die Anwesenheit blieb Pflicht,
manche Runde laut mit Prost,
begleitet mit Rührei auf Toast,
Geschichten noch genug da,
Erinnerungen nicht mehr klar,
zu viel Fantasie beim Reden,
das gefiel hier nicht jeden,
Worte nach dem Ende rufen,
das Örtchen schnelll besuchen,
hinterher nach Hause gehen,
zum Glück alle noch stehen,
das zahlen geht auch schnell,
vor der Tür ist es schon hell,
nach Abschied aus dem Kreise,
geht jeder auf seine Heimreise..

Vielleicht wäre ich dann ein Graf,
genau, dafür hätte ich wohl Bedarf.
Hätte dann auch eigenes Personal,
könnte halt leben ohne Arbeitsqual.

Würde leben wie im Schlaraffenland,
mit viel Glück leben Wand an Wand.
In meinem Schloss wäre ich der King,
dürfte jeden Tag dödeln vor mich hin.

Viele Menschen wären mir Untertan,
täglich Glück im rauschenden Wahn.
Könnte sumpfen und ständig prassen,
morgens bis abends hoch die Tassen.

Täglich dem Herrgott die Zeit stehlen,
ich glaube, da würde mir etwas fehlen.
Bin nicht zum Taugenichts geboren,
ist gut, dass ich zu besserem erkoren.

Oder doch lieber ein Lustschloss bauen,
würde erfreuen meine geliebten Frauen.
Hätte Freude mit ihnen auf allen Wegen,
toll liebes Universum, es wär ein Segen.

Ernestine Freifrau von Mollwitz
mageba