Gedichte Über Bereicherung - Seite 145

Es tragen mich

Es tragen mich bis auf den Tag
Erinnerungen an Gefährten,
Die ich noch immer gerne mag,
Weil sie Jugendkummer abwehrten.

Freunde kamen mir auch abhanden,
Die leichtsinnig Rauschgifte nahmen.
Doch Großeltern, Paten, Onkel, Tanten
Halfen, Geschichten hervorzukramen.

Ausdrücklich möchte ich betonen,
Dass dies Ahnengnade, Verdienst,
Wenn sich Erinnerungen lohnen,
Wo sie mir nahmen Angst, Gespinst.

Geerdet standen sie im Leben,
Bauten selbst eigene Kräfte auf,
Wussten, dass Gutes gottgegeben,
Begleiteten meinen Lebenslauf.

So durft' ich bei ihnen erspüren,
Dass aus Zuwendung Neues sprießt,
Wenn Herkünfte zu Kräften führen,
Aus denen Geschichte sich ergießt.

Von daher tragen Menschen mich
Bis heute, die schon lang gegangen.
Eingebracht haben sie sich –
So hab' ich sinnend angefangen.


©Hans Hartmut Karg
2022

*

Die Begegnung

Begegnungen habe ich viele gehabt,
Manche konnte ich nicht vermeiden,
Welche nur die Freundschaft gekappt,
Verursacht persönliches Leiden.

Doch Kontakte hätte man gerne mehr
Zu jenen, die den Geist beflügeln,
Anreichern das Gemüt, das Seelenmeer,
Mitmenschen nicht herunterbügeln.

So habe ich die Erinnerung
An einen Mitschüler, der vorsichtig
Alles wegnahm, was als Verschlimmerung
Der Begegnung, er blieb dabei immer einsichtig.

Fein wusste er nämlich auszutarieren,
Ohne jemanden vor den Kopf zu stoßen,
Gespräche, die Böses im Schilde führen,
So dass niemand verletzt, auch keine Mimosen.

Er hat das bis heute so gehalten:
Mit allen Bekannten Freund zu sein
Und kann sich immer dann einschalten,
Wenn irgendwo irgeneiner wieder gemein.

Ich mag ihn, Freund wird er mir allzeit bleiben,
Denn wo er erscheint ist Sonnenschein.
Er muss nie etwas auf die Spitze treiben,
Seinem Vertrauen dürfen wir sicher sein.


©Hans Hartmut Karg
2022

*

Ein gutes Herz
das hat man nicht
das kriegt man
wenn verliehen
von denen
die du liebst mit Herz
bist immer da gewesen.

Ein gutes Herz
das hat man nicht
das kriegt man
wenn verliehen
von Menschen
die nicht einsam sind
warst so oft da
bei Ihnen.

Das gute Herz
das hat man nicht
das kriegt man
wenn verliehen
von Freunden
für die du
immer da
Helfer in Not
du so oft warst.

Das gute Herz
das hat man nicht
das kriegt man
wenn verliehen
von kranken Menschen
du gepflegt
mit Herz und Seele
da gewesen.

Was wär es schön
das gute Herz
all jedem wird verliehen
dann wär die Welt
ein guter Ort
in Glück und Frieden leben.

MB

die zarten Fäden
die von Blut zu Blut
verbinden

die spürt das Herz
wenn sie auf fremden
Seiten finden

nur ein paar Worte
die noch lange
hallen, schwingen

denn immer wieder
blättert es in
diesen Worten

und fühlt und findet
dich an den
geheimsten Orten

als würd ein Zauber
öffnen aller
Wege Pforten

Mein Versuch
Ein Buch
Zu schreiben
Ohne zu übertreiben

Erwies sich als ein Segen
Nicht als ein Fluch
Der wohl zugegen
Wie nun mal der Ruch

Die Worte einzufügen
Ohne große Lügen
Auf den Sinn zu achten
Auf die rechte Zeit zu warten

Zu beschreiben das Papier
Mit Freude, mit Pläsier
Kapitälchen zu ersinnen
Hinzudrucken, auszuspinnen

Grafiken zu Zeichnen
Auf Proportion zu eichen
Gesichter zu skizieren
In Pixeln zu skalieren ...

Seiten binden, schneiden
Pappe vorbereiten
Leimen, kleben
Glückliches Erbeben ...

Was ich dabei fand
In meinem Märchenland
War, wenn ichs richtig seh
Die Hoffnung, dass es noch etwas weitergeh ...

© Auris cAeli