Gedichte über Begeisterung - Seite 23

Einer großartigen Frau zu Ehren
† 28. Januar 2002 in Stockholm

Astrid Lindgren, nun zu ehren,
ist mir heute eine Pflicht.
Wo sich meine Jahre mehren,
teile gern, ich ihre Sicht.
Keine konnte, wie sie schreiben,
für die Kinder ihrer Zeit.
Bücher, die in Köpfen bleiben,
Menschen voller Dankbarkeit.

Einfühlsam, die vielen Seiten,
gut beschrieben jedes Bild.
Tausend schöne Einzelheiten,
deren Blick noch heute gilt.
Weite Reisen, bunte Welten,
die für viele Träume reichen.
Mag der Himmel es vergelten,
ihr, die Bücher ohnegleichen.

Pippi Langstrumpf, nur zu nennen,
Mädchen mit dem roten Haar.
Keiner mag sich von ihr trennen,
denn sie war uns wunderbar.
Mädchen tragen heute Zöpfe,
so, wie Pippi sie einst trug.
Frischer Geist in Kinderköpfe,
der schon lang nach Neuem frug.

Villa Kunterbunt, ein Himmel,
der so blau, im Sommer scheint.
Kleiner Onkel, Pippis Schimmel,
Freundschaft, die es ehrlich meint.
Auch Herr Nilsson, unvergessen,
welch ein Äffchen, wild und klein,
der manch Spaß hat ausgefressen,
schöner kann die Welt nicht sein.

Unser Karlsson, der vom Dache,
ward uns Freund und guter Geist.
Schrecklich fand man seine Lache,
witzig, seine Streiche meist.
Dieses dicke, kleine Wesen
mit Propeller auf dem Rücken,
Gerne hat man ihn gelesen,
mit viel Freude und Entzücken.

Ronja Räubertocher, kleine
Herrscherin vom Mattiswald.
Wo in seinem schwarzen Scheine,
Freundschaft es zu halten galt.
Wo mit Birk, dem Borkasohne
sie bestand manch Abenteuer,
Das dem Leser es zum Lohne,
heute ist noch lieb und teuer!

Michel hieß der blonder Bube,
der in Lönneberg zu Haus,
saß nie ruhig in seiner Stube,
wollte in die Welt hinaus.
Gut an Herz und wild an Wesen,
trieb er manchen Schabernack.
Gerne hat man ihn gelesen,
pfiffig meist und stets auf Zack!

Vater Anton sperrt zur Buße,
ihn zumeist im Schuppen ein.
Dort schnitzt Michel dann zum Gruße,
Holzmännchen im Kerzenschein.
Suppenschüssel, Werwolfsfallen,
Pferdeglück, manch kühner Streich.
Bester Junge, du von allen,
nie ein Tag, dem and´ren gleich!

Bullerbü, wo Kinder lachten,
Ferien, Saltkrokanstrand
Bücher, die uns glücklich machten,
was mit Wohltat sich verband.
Kalle Blomquist, unerreichter,
Detektiv mit Spur und List.
Deine Helden machten leichter,
was für Kinder, Kindheit ist.

Vieles bliebe noch zu sagen,
vieles bleibt auch ungenannt.
Das wir noch im Herzen tragen,
was in unsere Seele fand.
Astrid Lindgren deine Geister
die du schufst von Anbeginn,
deine Werke, wahre Meister,
allesamt nach meinem Sinn!

© Hansjürgen Katzer, Januar 2012

Was grämst du dich, du Menschenkind,
gehst auf in Last und Sorgen,
meidest des Lebens rauen Wind,
hast Angst vor jedem Morgen.

Verzage nicht, du Menschenkind,
leb´ deines Lebens Tage,
die allesamt so kostbar sind,
trotz mancher lauter Klage.

So lebe denn, du Menschenkind,
so lebe, lache, liebe,
weil wir zu kurz auf Erden sind,
als dass uns sonst was bliebe.

Und gehst du einst, du Menschenkind,
alt und nach Glück gestrebt.
Flüstert des Lebens rauer Wind,
für wahr, du hast gelebt!

© Hansjürgen Katzer, Januar 2007

Der kühne Ritter....

Reitet geschwind über Feld und Flur,
ist dem Schwarzen Grafen auf der Spur,
muss erlösen seine Braut aus der Gewalt,
des Bösen in Gestalt.

Der Reiter ein kühner Ritter ist,
er seine Braut schon sehr vermisst,
mit Schwert und Schild prescht er voran,
„He, Schwarzer Graf gebt mir meine Braut heraus,
sonst mach ich Euch den Garaus“.

Der Ritter erprobt im Kampf und Gefahr,
war ein Krieger, ein Held fürwahr,
verjagte den Grafen , brach das Gitter entzwei,
die Braut erlöst, sie war wieder frei.

Das Roß, aus Leder, Holz und Papier,
erschöpft von der kämpferischenTortur,
wurde zurück in seine Ecke gestellt,
bis von irgendwoher wieder ein Hilferuf hallt.


16.03.2022 © Soso