Gedichte über den April (Seite 8)

Mr. Reifenquietschaaa

Er zieht laute, schwarze Kreise,
denn er kann nich gut auf leise
und unauffällig ist auffäliger Weise
nun mal nich sein Ding.

Reißt das Lenkrad in die Gegenrichtung
und hofft immer auf Vernichtung
größtmöglicher Schaden,
Mr. Reifenquietschaaas Waffen
sind am Mann und immer geladen.

Gummi brodelt auf heißem Asphalt
Blut kocht, seine Hände schweißig-kalt
überschminkte Mädchen auf der Rückbank
werden von ihm gut betankt.

Ein dunkles Geheimnis steckt in seiner Brust.
Doch keiner hat je davon gewusst,
dass Mr. Reifenquietschaaa schon als Kind
sich kleine Clowns zum Frühstück nimmt.

Gegen die Trauer und die Trübe verbaute er sich in ner Lüge.
Sein Herz quietscht heut noch laut vor Freude,
rast er durch Straßen voller Leute.

Die Clowns im Kofferraum versteckt,
immer mal einen weggesnact,
damit das Quietschen nich verstummt,
wenn in Mr. Reifenquietschaaas Herz die Trauer leis ihr Liedchen summt.

Wenn wieder Regen fällt

Regen macht müde.
Die Gedanken werden trübe.
Traurigkeit sucht das Licht.
Macht allen Mut zunicht.

Wenn der Regen fällt, wünscht ich mich in eine Sonnenwelt.
Sehe Prinzen und Prinzessinnen entstehen, flinke Hände an einer Sonnenuhr drehn.

"Da, endlich ein kräftiger Strahl, der dem Regen Stillstand befahl!"

"Nein, nicht so viel Regen darf es geben."
Lieber möcht içh mich neben die
Sonne legen!".

Eine angenehme Jahreszeit / Der Frühling

*****

Der Frühling ist aus meiner Sicht
eine neutrale Jahreszeit,
nach langen trüben, tristen Tagen,
sorgt er für Wohlbefinden und Behaglichkeit.

Lebhafter geht es zwar wieder zu
nach eher eintönigen, stillen Wochen,
doch weit entfernt vom Sommertrubel
hat er angenehme Zurückhaltung versprochen.

Gott sei Dank, die Erkältungswetter-Tage sind vorbei,
wir brauchen keine dicken Wintersachen mehr;
die große Hitze hält er fern,
Tage, an denen uns der Kreislauf macht das Leben schwer.

Statt Gemütlichkeit im warmen Haus,
geht man jetzt endlich wieder gerne raus.
Der Frühling ist das Mittelmaß unter den Jahreszeiten,
betrachtet man all seine Fähigkeiten.

Die große bunte Bühne ... Ostern, Pfingsten ...
Blumen, Schmetterlinge,
das sind die Höhepunkte die uns Freude machen
und noch tausend andere Dinge.

Mandelblüte

Welch rauschend Kleid trägt dieser Baum,
vertreibt die Wintergeister!
Mit süßem Duft und Blütentraum
wirkt hier ein Liebesmeister

Der Wind wiegt sachte das Geäst
Der Frühling, der kehrt wieder,
beginnt ein rosa Farbenfest -
Oh singt ihm eure Lieder!

Die Mandel ist noch nicht zu seh’n,
das Ziel in weiter Ferne
Doch heute woll’n wir feiern geh’n
und schau’n die Blütensterne

Anm.: Den Mandelbaum, der eigentlich in Südwestasien zuhause ist, verdanken wir hier in Deutschland den Römern. Sie haben ihn zuerst zusammen mit dem Wein hier angebaut. Mandelbäume findet man bei uns in milden Weinbaugebieten wie Rheinland-Pfalz und Rheinhessen. Die Mandelblüte von März bis April gehört zu den frühesten und bezauberndsten Boten des Frühlings. Geerntet werden die reifen Mandeln Ende August. S. dazu: https://youtu.be/YAZJuSmE_rc.

Papas Aprilscherz

Lieber Papa, du hast mich früher oft geneckt
Und am 1. April dann sogar mal früh geweckt
Mit dem Scherz, die Erde sei schneebedeckt
Habe mich dann im Bett nicht lange gereckt
Nicht erst meine Fühler langsam ausgestreckt
Sondern sprang aus dem Bett und zwar perfekt
Schaute aus dem Fenster und habe gecheckt
Der März wurde vom Aprilscherz zugedeckt
Du hast dir vor Lachen die Tränen abgeleckt

Was ist heute davon geblieben im Endeffekt
Habe oft das Wetter vorm Aufstehen abgecheckt

Nun habe ich aber mal was Schönes entdeckt
Wirst du im Regen oder Matsch mal eingedreckt
So hat sich die Sonne doch nie wirklich versteckt
Weil sie in jedem von uns tief im Herzen steckt

Gedichte über den April - Seite 8

Mr. Reifenquietschaaa

Wenn wieder Regen fällt

Eine angenehme Jahreszeit / Der Frühling

Mandelblüte

Papas Aprilscherz