Wir spüren den zu kühlen Aprilwind,
seine Berührung bildet auf uns Gänsehaut,
ein leichter Schüttelfrost durch uns dringt,
unsere Körper suchen sich vertraut,
meine Finger wissen,
wo sie angreifen müssen.
Sie fahren über aufgestellte Härchen
auf deiner grobkörnigen Oberfläche,
lesen in Blindenschrift dein Märchen,
höre so deine Haut zu mir sprechen.
Du schließt deine Augen,
bist kurzzeitig blind,
meine Fingerspitzen lassen dich glauben,
dass sie Plattennadeln sind,
die deine Haut fein abtasten,
so deine Zwischentöne erfassen.
Wie eine Langspielplatte,
wirst du beidseitig abgespielt,
jedes Gelenk eine Pausenraste,
bevor das nächste Lied erfühlt.
Manche Stücke gefallen so sehr,
die Nadeln gehen hin und her...
hör es mir mehrfach an,
selbst rückwärts ein Wohlklang.
Inzwischen ist es um uns Nacht,
wir sind warm in uns eingebettet,
deine Gänsehaut hält dich wach,
ist mit deiner Erregung verkettet.
Der Aprilwind macht was er will,
wie auch wir das, was wir wollen,
meine Finger halten nicht still,
wollen deine Lieder wiederholen.
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