Gedichte über Angst - Seite 61

Angst hast du
Angst habe ich
Angst haben wir alle

Angst kann verschließen
Angst kann aufmachen
Angst kann uns öffnen

Angst kann lähmen
Angst kann Stillstand sein
Angst kann Mut fordern

Angst kann klein machen
Angst kann uns verkriechen lassen
Angst kann uns über uns hinaus wachsen lassen

Angst kann in uns verschlossen werden
Angst kann aus uns herausbrechen
Angst kann uns aufbrechen

Angst können wir verstecken
Angst können wir zeigen
Angst kann uns unser Selbst zeigen

Angst kann uns schwach sein lassen
Angst kann uns unsere Stärken zeigen
Angst zeigen kann stark sein

Angst können wir weg schicken
Angst können wir an-nehmen
Angst können wir um-armen

Angst ist gleichzeitig ein Weg,
der zu uns selbst führt.

© A. Namer

Gestern war ich wieder dort,
An dem ganz besonderen Ort,
Wo der Himmel blau und Luft so gut,
Wo du spürst, dass jeder Schritt dir Gutes tut,
Weite Flächen, Wiesen, Wald,
Wo die Stimme gar weit schallt,
Wo noch Stille Musik beherrscht,
Dort ist meine Seel so friedlich.

Als ich dann die Düfte roch,
Angst oder Trauer weder noch,
Fröhlich denk ich nur daran,
Dass ich dich nie verlassen kann,
Muss ich doch dann wieder gehen,
Bleibt die Zeit auch dort nicht stehen,
Weiß nicht wann ich wieder komm,
In meinem Herzen wirst du immer sein.

Heute bin ich wieder hier,
An den Häusern nur Geschmir,
Wo der Himmel Grau und Luft verpestet,
Wo du spürst, dass die Seel so hart getestet,
Enge Straßen, Autos, Müll,
Wo in Häusern nur Gebrüll,
Wo man Stille niemals hört,
Hier ist meine Seel nur unterdrückt.

Als ich hier die Abgase roch,
Nur noch auf den Knien kroch,
Traurig denk ich nur daran,
Wie ich nur hier leben kann,
Gefangen ich im hier und jetzt,
Menschen haben mich verletzt,
Wann bin ich nur wieder dort,
Hier zu sein ist nur noch Selbstmord.

Ich weiß nicht, kann's was bedeuten,
wenn dein süßes Lächeln mir gilt,
dann hör' ich schon Glocken läuten,
weil vor Glück mein Herz überquillt.

Ich weiß nicht ob es Liebe ist,
doch fühle ich mehr als Freundschaft,
du weißt gar nicht wie toll du bist
denn du schenkst meinen Taten Kraft.

Ich weiß nicht was mit mir geschieht,
ich such' so gern' deine Nähe,
bin der dich in Gedanken sieht,
auch wenn ich nicht vor dir stehe.

Ich weiß nicht ob du es nicht merkst,
ich empfinde viel mehr für dich,
habe Angst dass es mich krass schmerzt,
wenn du es nicht so fühlst wie ich.

Ich weiß nicht ob ich's sagen soll,
wie viel ich für dich empfinde,
ich fände es so gar nicht toll,
wenn ich dann für dich verschwinde.

Ich weiß nicht ob du auch so fühlst,
es wäre wirklich sehr schade,
wenn du Gefühle runter kühlst,
verdrängen kennt keine Gnade.

Ich weiß nicht wie du reagierst,
hast du dieses erst gelesen,
ich will doch nur dass du kapierst:
"Aufgewühlt hast du mein Wesen!"

Ich weiß nicht wie es weiter geht.
Kannst du dich gerade freuen?
Oder hat sich alles gedreht?
Muss ich die Zeilen bereuen?