Gedichte über Angst - Seite 285

Widmung: Jakubowi Z.
Weronika war meine beste Kommilitonin
Ich will sie zurück
Ich habe Angst, vor ihrem festen Freund

Die Männer haben mich immer geprügelt
Ich will keinen Jubel
Ich lese Bibel
Aber der Geliebte will nicht St. Jacob nachahmen
Er kann sich anders Verhalten
Aber er braucht auch eine Chance
Ich werde das berücksichtigen

Ich muss es berücksichtigen
Und darauf vorbereitet
Weil er alles machen kann
mit mir
obwohl ich ein bisschen älter bin
Habe ich trotzdem immer größere Ängste

Für mich Weronika heißt nur eine sehr gute Kommilitonin
Nichts mehr
Nichts Besonderes
Keine Geliebte
Wirklich
Keine Geliebte
Mea culpa
Mea culpa
Mea maxima culpa

Der Tod ist ein Meister

D e n Wolf, den kann man leise ahnen,
der gerne ausbricht aus den Bahnen,
umherstreift, frisst, was er grad findet,
sich nirgendwo so richtig bindet

Ein junges Lamm, ein zartes Reh -
'in meinem Bauch ich's gerne säh!'
Ein Hirsch, ein Hase, ein Fasan -
'die steh'n auf meinem Speiseplan!'

In Banden ist er schon verträglich,
da heult er nur, ist gar nicht schädlich
Entfesselt aber – weh dem Land:
da ist er außer Rand und Band!

Zuletzt, da muss er selber sterben,
ereilt ihn selbst jenes Verderben
Nur reißen, fressen und verzehren –
man sollt auch seine Seele nähren!


Anm.: Der Fenriswolf ist der mythische Wolf der Germanen, ein Symbol für die entfesselte Aggression, wie wir sie z.B. in den Weltkriegen erlebt haben. Das Wort bedeutet ‚Sumpfwolf‘: sein Antriebe kommen aus den Tiefen der Seele, die ungebändigt und ungezähmt Verderben bringen. Sumpfige Gewässer können alles verschlingen, sie können aber auch wieder neues Leben hervorbringen. Am Ende stirbt der Fenriswolf durch Odins Sohn Vidar, der eine neue Zeit einleitet.

Anonym ist unser Leben
man gibt nichts mehr
von sich preis
als ob es geht
wohl um dein Leben
wenn Leute wissen
auch Bescheid.

Anonym
so soll es bleiben
will im Bild sein
wer Ihr seit
doch von mir
soll keiner wissen
wie es mir geht
was ich so treib.

Ach
es ist zum Haare raufen
wie alleine
wir doch sind
„Reden Silber“
„Schweigen Gold“
macht uns
so einsam
Krank wir sind!!

MB

Ich sehe, meine Geschwisterliebe kommz nicht so an.
Na ja mein Bruder ist nun mal ein Mann.
Er kann komischer Weise nur so mit Worte um sich schmeissen.
Wie kann ich meine Liebe zu ihn nur beweisen?

Ja, ich habe meinen Mann und ihn verlassen.
Ich könnte verstehen das die Beiden mich jetzt hassen.
Dabei musste ich weg von den Beiden.
Ansonsten würden wir in der Zukunft höllisch leiden.

Ich mag beide wirklich sehr.
Aber ich wollte leider mehr.
Obwohl ich glücklich war, habe ich sie betrogen.
Ich weiß nun, ihre Liebe war nicht gelogen.

Beide trugen mich auf Hände.
Wenn ich erzählte, redete ich nie gegen Wände.
Wenn ich die Zeit zurück drehen kann,
würde ich gerne wieder sehen meinen Bruder und meinen Mann.

Leider ist es dafür zu spät.

Diese Einsicht kommt tief aus meinem Herzen
und denke ich an die Beiden,
kommen da drin höllische Schmerzen.

Fortsetzung folgt!!