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Gedichte über Angst - Seite 19


Wie man alles zerstört

Eine Familie waren sie, zusammen in Gemeinsamkeit
heute ist das vorbei, nur noch Vergangenheit
übrig blieben Erinnerungen an bessere Zeiten
diese ihm nun täglich begleiten

Fehler, ja die wurden von ihm begangen
damit haben auch die Probleme angefangen
wiederholt so manches ohne viel darüber nachgedacht
so vieles was schlecht war hat er vollbracht

Doch alles was zum Schluss ist geschehen
was konnte bringen endgültig alles zum vergehen
ob da jeder alles richtig gemacht um das zu vermeiden
das muss heute jeder für sich entscheiden

Alles was zum Ende noch konnte passieren
das aufhören zu sprechen, das ignorieren
jeder muss wissen ob man sich damit richtig verhalten
nachdenken, wie hätte man es können anders gestalten

Auf einmal sprachen mit so viele "Berater"
deren einziges Interesse war zu entfernen Mann und Vater
die, die es wirklich betroffen haben nicht mehr gesprochen
so ist am Ende alles zerbrochen

Das geliebte Kind wurde dem Vater genommen
so wollten sie es, so ist es gekommen
durften sich nicht sehen, nicht einmal telefonieren
unglaublich das solches konnte passieren

Sturheit und Kälte konnten es soweit bringen
Kind und Vater zu entfremden, das konnte gelingen
die Zukunft wird zeigen ob sich alle richtig verhalten
welchen Weg geht das Kind, wie wird es sein Leben gestalten

Niemals im Leben hätte es dürfen passieren
das Kind in die Scheidung der Eltern so zu involvieren
Erwachsene können mit dieser Situation nicht umgehen
meine Frage daher, wie soll das ein Kind verstehen?

Erreicht wurde damit, dass sich der Sohn mochte vom Vater abwenden
eine Lage geschaffen, welche wird nie mehr enden
das Kind heute über den Vater nur noch schlecht spricht
glauben heute alle das sie richtig gehandelt, ich denke nicht

Fehler, ja die habe ich zugegeben
welche passierten im gemeinsamen Leben
und doch war nicht alles schlecht
ich bat nur darum zu sein ein bisschen gerecht

Es wird kommen der Tag wo das Kind wird stellen Fragen
die Antworten, die müssen ihm dann andere sagen
ihm erklären wie alles ist gekommen
ihm sagen warum ihm wurde der Vater genommen

Das schlimmste was man dem Kind antun kann
wir werden es bereuen, irgendwann
wir haben nicht versucht ihm den nötigen Halt zu geben
ihm zu bieten ein normales, besseres Familienleben
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Der Glaspalast

Es lebte ein Mann, der immer öfter, ängstlich, durch sein Leben ging.
Viele Enttäuschungen und Niederlagen ließen ihn an diesem Leben verzweifeln.
Eines Tages, als er wieder einmal ängstlich sein Tagwerk vollbrachte, traf er eine Fremde der er sein Leid und seine Sorgen klagte.
Diese Frau wusste sofort Rat und sagte zu ihm: „Ich habe hier wundervolle Steine aus feinstem, undurchdringbarem Glas. Diese Steine haben magische Kräfte. Sie halten viele Enttäuschungen und Niederlagen von dir fern.“
Der Mann war hellauf begeistert und fragte sogleich nach dem Preis.
„Ich gebe dir so viele wie du benötigst.“ Sagte die Frau. „Wenn diese Steine ihre Wirkung erzielen, werde ich schon meinen Lohn erhalten.“
Und so gab sie ihm so viele Steine wie er benötigte um sich daraus eine Mauer zu bauen hinter der er sich vor allem Schlechten, das ihm widerfahren könnte, verbergen konnte.Er war so begeistert, von der Wirkung dieser Steine, so dass eines Tages aus dieser Mauer eine große, prächtige Festung aus, fast unsichtbarem, Glas wurde.
Er war nun in der Lage all das Leben um ihn herum zu sehen ohne, dass es negativ auf ihn einwirken konnte. Endlich war er glücklich und sicher.

Nach einiger Zeit merkte der Mann, dass nicht nur die negativen Dinge des Lebens von ihm fernblieben sondern das ganze Leben.
Er war ein Zuschauer geworden. Er betrachtete, Freud und Leid, dass das Leben bereithielt, aus sicherer Distanz. Nichts kam mehr an ihn heran. Menschen, die sich ihm freundlich zuwandten, die ihm entgegenkamen, prallten gegen diese harte, unüberwindbare Mauer und zogen sich ängstlich, oftmals auch zornig und enttäuscht, wieder von ihm zurück.
Mit einem Mal wurde ihm bewusst, dass diese Frau, seine Angst gewesen ist der er sein Leben, als Lohn, überlassen hat.

© Michael Jörchel


Mensch und Unmensch ...

Mensch und Unmensch #Nachdenkliches vom Menschen

Ein Mensch sucht im Laternenschein
in tiefer Nacht zu gehen heim.
Als hinter sich er Schritte hört,
wirkt er sehr ängstlich und verstört.
Das wird nicht gleich ein Mörder sein,
denkt er im fahlen Mondenschein.
Nun ist er schon auf gleicher Höh'
mein Gott, gleich sticht er zu oh weh.

Er sieht den fremden Menschen an
und überlegt ob er's wohl kann
ihn nun zu würgen einfach tot,
wenn der ihm jetzt mit Raube droht.
Kann ich ihn, falls er Taschendieb,
KO schlagen, mit einem Hieb?
Vielleicht wird dieser Kerl gesucht,
ist überdies hier auf der Flucht?

Ein Frauenmörder? Widerlich!
Ein Bankräuber? Erschießt er mich?
So ging es eine ganze Weile.
Der Mensch blieb ängstlich, aber heile.
Als dann der Unmensch, der ihm folgte,
ein "Guten Abend" sehr nett zollte,
erschrak der Mensch, und denkt zugleich:
Dich schlage ich jetzt windelweich.

Der Unmensch mit den forschen Schritten
fragt: "Darf ich auf ein Gläschen bitten?"
"Freundliche Herren, so wie Sie,
trifft man um diese Zeit sonst nie."
Der Mensch entgegnet sehr beklommen,
er sei zu Hause angekommen.
Schon ist er an der Tür im Nu,
schlägt hinter sich dieselbe zu.

Der Mensch geht schnell in seine Wohnung,
dankt zeitgleich Gott für die Verschonung.
Er war dem Unmenschen entkommen,
der ihm "fast" hätt' das Leben g'nommen.
Der Unmensch denkt, in sich versunken,
"Hätt' gern mit dem ein Glas getrunken".
Der Mensch mit dem Verfolgungswahn,
fährt seither mit der Straßenbahn.
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