Gedichte über Alltägliches - Seite 86

Mal ist man Ochse vor dem Berg.
Und mal ein Ochse vor dem Pflug.
Mal geht man frohgemut ans Werk.
Und manchmal ist man gar nicht klug.

Mal ist man clever und gewieft.
Und man weiß alles haargenau.
Kurz später wird uns dann verbrieft,
sie sind zwar vieles, doch nicht schlau.

Mal liegt man richtig, mal verkehrt.
Mal sind wir dümmer als erlaubt.
Mal lacht die Dummheit unversehrt,
Mal ist man anders, als man glaubt.

Mal macht sogar der Unsinn Sinn.
Mal hat man Glück und machmal keins.
Mal wartet schon der Neubeginn,
und dann das Ende des Lateins.

Mal klingt man hohl, fast wie dement.
Dann wieder ist man ein Genie.
Mal ist man, wie uns keiner kennt,
das stößt nicht nur auf Sympathie.

die macht der zeit ist riesengroß
meist vergessen wir zu leben bloß
wir hetzen
wir jagen
wir plagen uns ab
als ginge die zeit uns an den krag'
die zeit macht keinen halt
die zeit bleibt nicht stehn
die zeit rennt weiter
als würde es um die zeit gehn
so jagen wir hinter der zeit einher
einholen können wir die zeit nie mehr
wir glauben der zeit habhaft zu sein
still lächelt die zeit in sich hinein
wir bleiben stehn
das herz will nicht mehr
wir fallen um
es geht nicht's mehr
die zeit läuft weiter
sie bleibt nicht stehn
sie merkt noch nicht einmal
dass ist 'was geschehn
wir haben glück
bekommen noch zeit
im krankenhaus
macht man uns zum leben wieder bereit
doch sind wir gesund
kämpfen wir weiter mit der zeit
um jede sekund'
der kampf wird veloren
es geht nichts mehr
jetzt kommt nur der bestatter her
du hast verloren
es geht nichts mehr
die zeit läuft weiter
als wenn nichts wär

Er wollte mal Wandern
hinter den Horizont
er sagte auf widersehn
und ging einfach fort
er wanderte Tage
und Nächte gingen vorbei
er schlief in Scheunen
und in der Natur
überquerte Berge und Täler
auf seinem weg
fuhr über Meere
überquerte Wüsten die ihm waren im weg
auch über das Eis musste er gehn
doch hinter den Horizont
hat er immer noch nicht gesehn
so wanderte er Tage
und Jahre umher
und eines Tages
stand er wider zu Haus vor der Tür
hinter den Horizont
er noch immer nicht gesehn
doch konnte er jetzt die Menschen verstehn
die immer nur
ihren Horizont sehn
und meinen daraus
würde die Welt bestehn
sie sehen nicht
wenn sie weiter gehn
das andere einen anderen Horizont können sehn
f.j. 06.05.2012

Fällt dir das Leben manchmal schwer.
Hast du keine Freunde mehr.
kein Vertrauen,
und auch keinen Mut.
Hass Zerfrisst dein Inneres,
mit einer Vulkan Glut.
Du hast Angst vor Einsamkeit,
Wut auf alles,
und die Welt,
und die Menschen unter diesem Himmelszelt.
Ziehst dich immer mehr zurück.
Alles fällt dir doppelt schwer.
dann zünd dir eine Kerze an,
und denke einfach mal daran,
das nach Regen und Gewittertagen,
die Sonne wider scheinen kann.
Irgend jemand kommt zu dir,
sagt Kopf hoch, ich Helfe dir.
Ein Helfer kommt meist in der größten Not,
wie ein Lichtlein, das am ende eines langen Tunnels,
auf einem riesigen Felsen thront.
f.j.11.12.2012