Gedichte über Alltägliches - Seite 312

Die Krähe steht allein im Feld,
die Vögel kehren heim.
Es ist ein lauer schöner Abend,
da muss das wohl so sein.

Der Frühling da und kehret wieder,
man lässt sich sein zum Abendsein nun nieder.
Ein Anfang von dem lauen Abend;
noch Freizeit milde Feierlaune habend.

Laue Luft, warmer lauer Wind;
hier und da spielt noch ein waches Nachbarskind.
Ansonsten aber Schluss vom Tag,
der enden lau und ruhig mag.

Hände, die geben und Hände, die nehmen
Hände, die schenken und solche die stehlen
Hände, die schnibbeln und Hände, die ruh'n
Was ist es nicht alles, was wir durch sie tun!

Hände, die trösten und Hände, die halten
Hände, die heilen und die was gestalten
Hände, die streicheln und zärtlich berühr'n
Wie vieles können wir durch sie doch spür'n!

Wenn Fäuste sich ballen und kräftig zuschlagen
Wenn Hände töten und wenn sie beklagen
Wenn Finger zeigen, in Wunden bohr'n
Dann sind wir doch selber bereits schon verlor'n!

Wenn Hände spielen und Hände schaffen
Wenn Hände schreiben und wir uns aufraffen
Wenn Hände sich falten und friedvoll segnen
Dann kann man dem Wunder tatsächlich begegnen!

Hermann steht und feiert nicht,
er glaubt steht das schickt sich nicht.
Er hat stetig auch die Gicht,
Herr schenkt ihm nur wenig Licht.
Hermann glaubt steht Gicht in Sicht,
dass das feiert man doch nicht.
Er der Mann der schenkt’s sich’ s nicht,
ist halt nur ein kleines Licht.
Hermann Gott glaubt auch an dich,
doch das Licht das nutzt du nich.
Dafür bist du Herr der Gicht,
doch so ist’s – die feiert nicht.
Das lieber Mann ist deine Sicht,
feiern tut man auch geschenktes kleines Licht.
Und ist es auch Herr’s wenig Gicht,
so ist’s zum feiern doch Einsicht.

Das erste Rotkehlchen des Jahres,
nun ist er Frühling was - was wahres.
Kommt eben jenes ans Fenster geflogen,
bin ich es zu glaub’n bewogen.

Natürlich kann`s auch Amsel oder Spatz,
natürlich hab’n die ihren Platz.
Doch eben der mit der Liebe roter Kehle,
erleichtert meine Seele.