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Gedichte über Alltägliches - Seite 215


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Mein Leben, die Depression und Ich

Ein Leben ohne Liebe,
ohne Schutz und Geborgenheit,
wenn ich doch bloß verschont bliebe …
von Hass, Schikanen und Unsicherheit.

Meine Welt zerbrach in tausend Teile,
musste der Realität in die Augen sehen,
hatten welche zu viel Langeweile,
musste ich mal wieder dafür geradestehen.

Habe früh genug damit angefangen,
mich zu verleugnen und zu schämen,
haben nur selten welche mit mir abgehangen,
ganz heimlich flossen leise Tränen.

Habe nie wirklich etwas mitbekommen,
zu spät erst, habe ich realisiert,
erinnere mich daran ganz verschwommen,
es dennoch nie richtig kapiert.

Den ganzen Frust heruntergeschluckt,
meine Wut an mir ausgelassen,
trug Tränen getarnt als Schmuck,
habe angefangen mich selbst zu hassen.

Ich hatte sie inne, die Opferrolle,
nur gefiel mir dieses Stück nicht,
verlor oftmals die Kontrolle,
ich ließ mich selbst oft im Stich.

Mit fünfzehn Jahren wurde es mir klar,
die Anzeichen waren alle da,
die böse Krankheit: Depression!
Wurde unfreiwillig meine neue Passion.

Habe mich lange mit ihr beschäftigt,
eine Pro und Kontra Liste gemacht,
diese amüsierte sich prächtig,
wäre am liebsten nicht mehr aufgewacht.

Habe niemandem davon erzählt,
niemand wusste davon,
habe mich alleine mit ihr herumgequält,
hielt sie versteckt in einem Karton.

Irgendwann, hielt ich es nicht mehr aus,
es brach alles aus mir heraus,
meine Seele wurde zerrissen,
meinem Körper ging´s beschissen.

Mein Studium habe ich geschmissen,
stehe nun ohne alles da.
All dies, macht mir ein schlechtes Gewissen,
stehe meiner Depression sehr nah.

Weiß nicht mehr wie es ohne sie war,
ein Leben vor der Depression,
diese macht mich extrem verwundbar,
stehe kurz vor der Explosion.

Meine Gefühle stehen auf Standby,
ich kenne nur die Wut und den Hass,
mein altes Leben zieht an mir vorbei,
alle meine Erinnerungen sind verblasst.

Ich lebe in einer Welt voller Dunkelheit,
in der Hauptrolle: meine Depression!
Werde eingeholt von meiner Vergangenheit,
mich verfolgt immer dieselbe Vision:

Meine Depression und Ich,
es gibt nicht genug Platz für uns beide
und doch sind wir beide unzertrennlich,
merkst du denn nicht, wie sehr ich leide?

Es ist ein Kampf zwischen Krankheit und Hoffnung,
in meinem Kopf flackert das Bild einer Erinnerung.
Davon, wie ich immer wieder aufstehe,
meine Krone richte und meinen Weg gehe.

Hoffnung erhält mich am Leben,
ich sauge diese förmlich in mir auf,
werde mich dir, Depression, nicht ergeben,
nehme dafür alle deine Qualen in Kauf.

Von außen hin so unscheinbar,
niemand sieht mein wahres Ich,
selbst mir ist nicht ganz klar,
wer bin ich wirklich?

Vor dem Spiegel stehend,
blickt mich ein Mädchen an,
sie mustert mich eingehend,
zieht mich regelrecht in ihren Bann.

Ich kenne sie nicht,
weiß nicht, was sie von mir will,
eine Maske verbirgt ihr wahres Gesicht,
um uns herum ist es still.

Ihre traurigen Augen ruhen auf mir,
auf dem Spiegel ruht ihre Hand,
darf nicht zulassen, dass ich die Kontrolle verlier,
nehme den Spiegel und schmeiße ihn an die Wand.

Mein Leben, welches zerbrochen ist,
liegt in Tausend Scherben vor mir,
bin ein geborener Pessimist,
halte alles schriftlich fest auf Papier.

Meine Zukunft ist ungewiss,
streife orientierungslos umher,
wir einigen uns auf einen Kompromiss:
machen uns unser Leben nicht mehr schwer!

Wir müssen lernen miteinander zu leben,
einander die Hände reichen,
werde mein Leben deinetwegen nicht aufgeben,
ich weiß, du wirst mir nicht mehr von der Seite weichen!


© Lily .N. Hope
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