Gedichte zum Allerheiligen - Seite 2

Ich suchte dich in allen Dingen
und lief Erinnerung entlang durchs Herz,
mit allen meinen Sinnen -
doch manchmal wurd' es mir so bang,

dass alle Wege, die ich ging,
wie dunkles Unheil mir erschien.
So grausam aus Himmelslüften hing
dein Tod – ich konnt' ihm nicht entflieh'n.

Dein Tod. Er legte sich in alles.
Auch nachts aus Schlaf Gewalt mich riss.
Dein Tod in meines Schreies Halles,
zerschellt, in bitt‘rer Finsternis.

Ich trug mein Herz auf meiner Haut -
schon Windhauch bracht' es zum erzittern.
Und jeder Ton war mir zu laut.
Und Tage fingen an zu splittern.


*für meinen Sohn Danjar

November (2021) …

Jeder Monat ist verschieden,
über jeden habe ich geschrieben,
heute ist der November dran,
und schreibe euch was er so kann.

November du bist wie Melancholie,
verbreitest Traurigkeit wie noch nie,
bringst uns mehr Dunkelheit als Licht,
viele Menschen mögen dich nicht.

Bist begeistert von Dur und Moll,
dein Kammerspiel ist nicht so toll,
fegst die letzten Blätter vom Baum,
für Lebensmüde ist du ein Alptraum.

Doch du kannst auch anders sein,
bei dir kuscheln wir uns in Decken ein,
Kerzen leuchten für die Gemütlichkeit,
und alle freuen sich auf die Weihnachtszeit.

©Gaby Geng/Vergissmeinnicht.