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Gedichte über Alkohol - Seite 34


Vorsatz

Hallo und Sorry, bin zwar etwas in Eile
Warum ich nicht besonders lange weile
Einen kurzen Gruß, dennoch, zum Jahresende
Ich euch hier aber trotzdem übersende

Ja, sehen ob die Zeit noch reicht
Denn heute ist es wirklich knapp
Es fällt mir nicht wirklich leicht
Zudem fühle ich mich ein wenig schlapp

Woran war mir noch gelegen?
Was tut wirklich Not?
Ich mag mich nicht erregen !!!
Sonst sehe ich noch rot ....

Wenn ich mich recht entsinne
War das Jahr Verdammt und Grau
Überlege wie ich dem Untergang entrinne
Puppenlustig und ein bisschen Blau ???

*****

Das scheint mir fast wie Mensch sein
Mit großem Herz, nicht ganz allein
Mit lockeren Sprüchen und mit Spaß
Stets einen Tropfen im halbvollen Glas

Mit Bauernschläue und viel Glück
Mäßiger Glaubenstreue und 'nem Stück
Zuversicht und viel gutem Willen
Alltagssüchte bei Bedarf zu stillen

So als seien Vorsätze ersetzt
Bevor man durch sie verletzt
Mittels menschlicher Erreichbarkeiten
Bevor Reizungen den Tag begleiten

****

Doch sammle ich meine Gedanken
Senk in die Vorvergangenheit das Lot
Wollt ich beim Christkind mich bedanken
Das war jedoch schon wieder tot

Die Welt schien zu erkranken
Stille um des Friedens Einigkeit
Krieg brachte unser Glück zum Wanken
Eines berauschten Herrschers Kleinlichkeit

Mit Raketen wird sie nun nicht wieder heil
Unser Beten hilft nur zu einem kleinen Teil
Schnaps verödet und betäubt nur
Bringt mich Tod und Gewalt auf eine Spur ...

Tiefgang fordert das Genie
Ertönt doch Missklang statt frommer Harmonie
Drogen nehmen die Soldaten
Mit Vorsatz wirkt das ganz und gar missraten

© Auris cAeli
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Prost oder Prosit?!

(Ein wohlmeinender Toast auf einen ordentlichen Schwips zum Jahresende …)

Das Jahr nun vorbei, zu End, herum
Entlass ich euch gern in Frieden drum
Jedoch mit der Bitte um baldige Entspannung
Und mit etwas Alkohol in heilige Verbannung

Ob nun Bier
Ein Gläschen da und eines hier
Ob Rum ob Sekt
es hat immer noch geschmeckt

Ob ein Glas Remy Martin
Tout droit dans mon Jardin
Ob ein Glas Contreau
Avec moi, le grand oisaeu

Im Gesicht die Nasenspitze, die vorne etwas rot
Röstet man zum Weine gerne auch mal Brot
Das hebt die Laune und die Stimmung, schmeckt dazu sehr gut
Löst die Zunge, befreit die Sinne und macht dem Menschen Mut

Der gute Tropfen scheint ein Muss, belebt er doch den Geist
Birgt so manchen Hochgenuss, der sich dann beweist
Öfters durch Gesang und Sprüche, zu denen man dann lacht
als des beschwipsten Menschen wahre kommunikative Macht ...

Sogar in der Kirche wird getrunken
Im Kelche dort des Christen Blut
Das Turibulum hat zumeist gestunken
Gar machtvoll zieht an des Teufels Glut

Im Rausch der Größe zu triumphieren
Über jedwedes menschliche Organ
Über organisiertes Herumstudieren
Nach des geliebten Verstandes Plan

Was nüchtern für uns, weil zu groß, unmöglich
Seis zu widerspenstig, zu stur oder wenig löblich
Wirkt nach zwei drei Gläschen durchaus niedlich
Je nach Art des Weines sogar gewissermaßen lieblich

Prickelnd herb das gemeine Abenteuer
Erhebt der Staat darauf Spirituosensteuer
Die dann vom Konsumenten einkassiert
Der reagiert dann völlig ungeniert

Indem er legal ererbten Freiraum nach Vermögen nützt
Ihn zur Not mit Aggressivitäten schützt
Um sich anderseits lachend zu ergeben
Mit guten Freunden leise lächelnd bis trunken grölend zu entschweben

Wobei die irdisch seelische Entfaltung
Entgegenläufig der inneren Enthaltung
Es wächst mit der Befreiung von der Pflicht
Des Menschen Meinung, deren Gewicht

Der reale Fakt tritt leisen Schritts zurück
Macht Platz für des Momentes kurzes Glück
Sensibilisiert uns für die feinen Sinne
Erlöst die verkrampfte inn‘re Stimme

Da gibt es nichts das Schöner, Größer, Weiter
Sinnt man in beschwipstem Kopfe heiter
Als das durch Partnerliebe fortgetragen sein
Verliert sich das Gleichgewicht jedoch schon an einem kleinen Stein

Um die transzendente Übersicht über Alkohol und Drogen
Sind wir Menschen sicherlich im Grunde wohl betrogen
Denn wer sich oft berauscht und damit glücklich wähnt
Der sich zuletzt ganz bestimmt um des Lebens Inhalt und dessen Länge grämt

Dazu sind die Menschen grundverschieden
Je nach Rausch hat man sich gar gemieden
Am Gebaren erkennt man dann später leicht
Wen man gut leiden kann und wem man besser weicht

***

Wenn wir also gewogen miteinander Toasten
Statt misslaunig und unlustgeplagt zu Prosten
Sind wir uns hold und ganz sicher auch bewusst
Man hat‘s gekonnt, gewollt und nicht gemusst …


© Auris cAeli
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