Ein Mensch betrinkt sich gottvergessen
und braucht nicht einmal mehr zu essen,
´ne halbe Kiste Bier ergeben,
dass, was er täglich braucht zum Leben.
Ein Fläschchen Schnaps noch hinterdrein,
das soll es dann gewesen sein.
So kann man sich derweil begnügen,
liegt´s Leben auch in letzten Zügen.
Und weil die Sinne wie vernagelt,
es weiter vollste Dröhnung hagelt.
Er trinkt, er säuft, er möchte leiden,
das Leben war doch recht bescheiden.
Ein Mensch betrinkt sich nun seit Wochen,
hat sich in seinem Haus verkrochen.
Vorbei, was ihn dereinst bewegte,
sein gutes, braves Leben fegte,
der Alkohol schon lang hinfort.
Als Suffkopp gilt er hier im Ort.
Er glaubt noch, das es ohne ginge,
dass, wenn man wollte, es gelinge.
Doch will er nicht und kippt sich edel,
das nächste Glas in seinen Schädel,
verschläft den Tag, die tristen Stunden,
die scheißegal, nach Selbstbekunden.
Ein Mensch, der trinkt nun schon seit Jahren,
die allesamt recht kläglich waren.
Zwei Mal Entzug, schnell abgewendet
und auf der Straße nun geendet.
Wo er um jeden Euro bettelt,
sich still im Selbstmitleid verzettelt.
Längst schläft er voller Angst und Tücke,
des Nachts im Park hinter der Brücke.
Kein Mensch mehr da, den das noch juckt,
ob er halbtot und Blut schon spuckt.
So fand man gestern ihn, erfroren.
Sein Prost klingt traurig mir in Ohren…
© Hansjürgen Katzer, Dezember 2010