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Gedichte über Abenteuer - Seite 229


Nebelnacht

Der Mond schaut lüstern durch das dichte Nebelkleid,
Unter Windesflüstern unser Blick reicht nicht weit,
Um uns herum liegt unheimlich-finsteres Dunkel,
Weiter droben erkennen wir schwaches Stern-Gefunkel.

Als wir heut losgingen noch so spät durch diesen Wald,
Du wolltest erst nicht, noch fremd war dir dieser Fleck,
Folgtestet meinem Wunsch, hattest aber dennoch Respekt!
Und nun, typisch Frau, da wird mir auf einmal kalt ...

Wie wäre es jetzt schön, würd’ hier jetzt eine Hütte steh'n.
Da könnten wir uns wärmen drin, nichts weiter jetzt im Sinn.
Wie gut, dass du an meiner Seite jetzt bist, wie du immer warst.
Bist alles auf was ich vertrauen kann, mich vor Üblem bewahrst.

Mit Blick auf die dunkelsten Tage, als alle weggerannt.
Alles schien sich in Nichts aufzulösen, nur eine Frage der Zeit!
War das zuviel für einen Mann, es zuviel von dir verlangt?
Bei mir zu bleiben! Mich zu behüten vor dieser kalten Einsamkeit!

Ahhhhhh! Ach du Schreck!
Da steht ein Häuschen dort auf dem Fleck.
Mich fröstelt's immer mehr.
Wo kam denn das auf einmal her?

Du, das war doch eben noch nicht da,
Vielleicht spukt`s in diesem Wald ja!?
Was ist das nur für eine seltsame ungeheure Nacht?
Bitte weiche nicht von meiner Seite, halte Wacht!

Ganz langsam gehen wir ins Haus, sehr unheimlich mir wird.
Da hängen schief-spinnwebenverklebte Bilder an den Wänden,
Greifen nach uns wie mit ausgestreckten gierigen Händen!
Manch ein grausiges Gesicht darauf mich anstiert ....

Wenn hier alles, wirklich alles jetzt gleich zusammenfällt,
Bist du mein Schutz, mein Feuer in dieser so kalten Welt!
Wenn auch alles sich zu Staub verwandelt,
Wir bleiben in unseren Seelen eng verbandelt!

Da! Dort eine große Leiter, die führt zum Speicher rauf!
Ok, nur paar Sprossen noch, du nimmst es in Kauf...
Steigst ganz langsam doch unverdrossen hoch hinauf,
Reichst mir deine Hand, bist mein Halt, mein Geländerlauf!

Sag mir, wie es nur soweit kommen konnte in dieser Welt,
Jeder nur mehr sein Eigenes im Blick und Geld!
Es scheint, alles geht zur Hölle, alles ist verloren ...
Doch wir bleiben stark wir halten durch, sind verschworen!

Das Knarren der morschen Bodendiele! Siehst du meine Gänsehaut!?
Nur eine Kerze erhellt den Raum, alles so bizarr und voller Staub...
Eine Tür am anderen Raumende, als würde sie auf uns warten ...
Voller Zuversicht öffnest du sie mir, dahinter ein wunderschöner Garten!

Ich wusste, mit dir wird sich alles zum Guten für mich, für uns wenden
In dieser so verrückten Welt, wir nur gemeinsam einen Weg fänden!
Hand in Hand betreten wir den Garten, lassen zurück was war,
Vor uns was auch immer wird uns erwarten, wir zwei sind unbeirrbar...

© meteor


© meteor 2024
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Buchphantasie

Was so verschwindet mit echten Büchern,
wenn nur noch alles in digital,
wenn statt auf festen Papiertüchern,
alles nur noch hinter Bildschirmen banal?

Das wahre Lesegefühl ginge mir verloren,
legte ich nicht ein echtes Buch in meine Hände.
Manch Träume zwischen Buchseiten erst geboren,
in Blütenblättern aufbewahrte Traumbände.

Erst sinnlich angeregt wird auch meine Phantasie,
wenn meine Finger gleiten über altes Papier.
Der Duft von alter Schrift teils aufgetragene Poesie,
weckt Sehnsucht nach der Geschichtenzeit in mir.

Als wenn es selbst verfasst in dieser Traumwelt,
aufgeschrieben bei nächtlichem Lagerfeuerschein!
So, was von Mund zu Mund übermittelt, festhält,
fertig dies Kapitel zum Morgengrauen wird sein.

Dabei die aufgehende Sonne kaum beachtend,
inmitten von Bäumen so alt wie die Welt,
nur das feste Ziel im Auge betrachtend,
vergessen sonst was für die Nachwelt bestellt!

So auch in Jahreszeiten in Stunden kalter Nächte,
wenn alle im Innern zwangsweise ständig sitzen,
wenn man lieber im Warmen draußen die Zeit verbrächte,
der Winter auch nachts eine Sonne kann besitzen.

Wie gerne finde ich mich dort verträumt ein,
wo Aragorn und Eragon ihre Abenteuer erleben!
Wo sie zwar getrennt, doch vereint das Gute anstreben,
wo manch romantisches Stelldichein darf sein.

Wenn Elbenprinzessin Arwen ihrem Aragorn den Sieg versüßt,
wenn Arya und ihr Drachenreiter im siebten Himmel gleiten,
gemeinsam je als Pärchen manch kühne Aufgaben bestreiten,
als Lohn für ihre Mühen alle vier vom Liebesglück begrüßt.

Gefesselt von was so über sie in echten Buchseiten steht,
viel zu schnell beim Lesen und Miterleben die Zeit vergeht.
Manch Wunsch dabei funkelt tief in meinen Augen,
von Hand zu Hand gereichte Blütenblätter es mir so erlauben...

© meteor 2024
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Werwolf-Nacht

Fast einen Monat seit dieser schicksalhaften Nacht,
in der ich im Licht des Vollmonds wurd gebissen.
Bin immer noch hier, mit dieser Sehnsucht bedacht,
dieses Fieber in mir hält mich brennend zerrissen.

Fühle mich in die Nachtluft hineingezogen,
hoffe, dass jemand mein Gebet erhört.
Bin dem schwarzen Nachthimmel so gewogen,
möchte heulen und weinen, bin verstört.

Denn dort sehe ich den hellen Vollmond,
der da hängt wie ein goldener Ballon.
Hoch schauend, spür ich in mir das Feuer schon,
weiß, dass sich kein Hoffen mehr lohnt.

Oh Gott... dieser qualvollste Schmerz!
Meine Knochen beginnen zu bersten,
mein Fleisch zerreissts bis aufs Herz,
werd grauenvoll zum Ungeheursten.

Öffne meinen Mund zum lauten Schrei,
nichts Menschliches entrinnt meiner Kehle,
was so Abscheuliches bahnt sich frei,
grusliges Heulen entweicht meiner Seele!

Oh Gott ... das kann nicht wahr sein!
Was passiert nur hier mit mir?
Blut schiesst pulsierend in meine Adern ein,
in meinem Gehirn die Gedanken wirr.

Was ist das für ein seltsames Gefühl?
Wie geschärft sind denn nur meine Sinne?
Mein Geruchssinn ist plötzlich so subtil,
werd überwältigt durch Euphorie von innen.

Kann mein neues Tempo gar nicht glauben,
und diese Blutgier wird so stark in mir.
Zeit für mich, auf der Jagd zu rauben,
zähnefletschend wie ein wildes Tier.

Das also brachte mir ein dein süßer Liebesverbiss!
verwüstetest mich, machtest mich zu deinem Riss.
Mit roten Klauen für deinen ausgehungerten Mund,
verschlangst mit Hingabe mich in deinen Schlund.

Zerrissen meine Haut mit diesem zarten Schmerz,
folgtest deinem Triebverlangen ohne Erbarmen,
erwecktest mich neu mit deinem Kuss ins Herz,
durch kehliges Flüstern meines neuen Namen.

Nun bin auch ich, was du bist schon so lange,
die Nacht hört jetzt unser beider Lustgeheule,
ausgehungert wird uns auf der Jagd nicht Bange,
geschärfte Sinne verheissen uns Lammkeule.

Es ist das Blut, nach dem uns der Sinn nun steht,
dieses fliessende Rot will uns stets verführen.
Wahrlich, keine solche Nacht mehr ohne es vergeht,
was du Vollmond-Verführerin ließest mich spüren.

© meteor 2024
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