Gedichte zum 30-Geburtstag - Seite 14

Ist nicht das kind
Der wahre poet
Wie ein wind
Der nie still steht

Sind es nicht kinderherzen
Die diese welt geschaffen haben
Auf ihren träumen
In die weite prärie trabten

Und was sie alles schufen
Musik, literatur, wissenschaft
Sie nach wahrlich vielem suchten
Und das alles aus eigener kraft

Doch haben sie alles gefunden?
Ich denke nicht
Manche seiten blieben leer
Unberührt von gottes licht

In dieser welt
Bewegt sich die kunst
Deinen eigenen weg zu geh‘n
Mit herz und vernunft
In liebe die welt anseh‘n
In dieser welt
Ruht der grund
Für dein eigen‘ versteh‘n

Das kind in mir
Der wahre poet
Lange war er wie tot
Doch in größter not
Griff es zum papier
Und schrieb‘ bis aus grau
Wurd‘ rot

Dafür dank‘ ich der „kunst“
Für die farben die sich
Wieder einfanden
Mitten im gedicht
Sich an die buchstaben banden

Was treibt den mensch zur kunst
Wenn nicht liebe und vernunft?
Ich glaube auch die sehnsucht
Wie auch leid und so die weltflucht

Ist es nicht poesie, die das leben bestimmt
In höhen und tiefen, dem leben entspringt
Ist ein mensch keine kunst?
Vom künstler der natur geformt

Sag mir dann
Wieso suchen wir nach dem wunder
Das wir selber sind
Wieso ist es jetzt schon farbenblind?
Das kleine kind

Lehrt es zu fühlen, zu lieben, zu malen
Zu denken!
Nicht zu führen, rechnen, manipulieren
Und zu lenken!

Lehrt es poesie
Wie die eigene poesie
Zu zelebrieren!

Als kind war es mein traum
In die schlacht zu reiten
Doch träume andern sich
Und dich- bei zeiten

Diesen traum doch
Behalt ich tief im herzen
Einmal die köpfe meiner feinde spalten
Ein neues glorreiches reich gestalten

Brutal, und primitiv
Würden sie heute sagen
Doch voll ehre und stärke
Galt dies‘ in alten tagen

Ein königreich, von alter zeit
Statt sklaven doch, die freiheit
Davon flüstert mein herz mir
Und anstatt das olle papier

Führe ich ein heer
Zermalme sie mit schwert und speer
Lasse sie in ihrem blut etrinken
Bis sie in den erdboden sinken

Momenten des glücks
Folgt verzweiflung
Es ist verrückt

Optimismus abgelöst
Von
Realisation

Fiktion
Bleibt
Hoffnung

Selbstbildnis
Bröckelt
Macht neuer kunst
Platz

Doch du
Fehlst
Doch trägt
Mich der gedanke
An dich

In die zukunft
Vernunft
Untergraben
Vom herz

Das fleht
Zu schweigen
Doch eigentlich
Schreien will!