Gedichte zum 30-Geburtstag (Seite 12)

Kinderjahre

In diesem traum gefangen
Der sich leben nennt
Jahre die in mich drangen
Doch kein jahr- das andre erkennt

Sterben glieche erwachen
Diese ahnung in mir bleibt
Einmal mit den sternen lachen
Und mir „diesen“ moment zeigt

Doch „dieser“ moment
Könnte jeder sein
Eine frage in die nächste rennt
Ist alles eins- ist‘s dann nicht allein?

Ich jage dem leben hinterher
Und krieg‘s nicht eingefangen
Tage werden es mehr und mehr
Ohne dass je weisheiten in mich drangen

So bleib ich pilger, bleibe auf der suche
Drehe um stock, stein, jede buche
Um dieses leben wieder zu erfahren
Wie ich es tat- in kinderjahren

geheimnis

Mein geheimnis
Ist sicher bei mir
Ich geb‘ es nicht preis
Auch nicht auf papier

Mal quält es mich
Zu schweigen
Doch muss ich menschen
Nicht alles zeigen

Mein geheimnis
Ist ein spiel
Mit dem feuer
Und verlier‘ ich
Bezahl‘ ich teuer

Es ist wundervoll
Und niemand blickt es
Bis ich davon erzähle
Wissen sie von nichts

Wie ein eremit

Früher hab‘ ich in der welt gelebt
Im sternenhimmel, im liebeswahn
Im frühlingserwachen, im lachen
Im reden, träumen, berühren
Im küssen, dabei die welt zu erspüren

Heute da lebe ich im kopf
Im geist der gedanken, im fühlen
Der inneren welten, in der philosophie
In der analyse, den spekulationen
Der wissenschaft, auch in der poesie
In der melodie und doch noch immer
Im herzen

Wie ein eremit, bin ich nun
Es bleibt nichts, als zu denken, zu tun

Gedichte zum 30-Geburtstag - Seite 12

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