Wintersonne in der Au
Ein Gedicht von
Ingo Baumgartner
Der Schnee ist Zuckerstaub heut nur,
ein Fleckchen da, ein Weißfeld dort,
genug jedoch, des Fuchses Spur,
die hin zum sanften Ufer führt,
in jäher Neugier nachzugehen.
Die Sonne doppelt jeden Ast
der Erle, jeden Weidenstamm
im Spiegel, der sich golden fast
ins Dunkel schiebt. Den Mistelbusch
vermeinst du so als Nest zu sehen.
Des Bruchwalds Wurzelwerk steht frei,
streckt Finger aus dem Uferlehm.
Auch lässt der Krähen Sammelschrei
aus kahlem Traubenkirschendicht
die Au als Traumort dich verstehen.
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