Vierzeiler, Ein Jammer, dass ich sterben muss

Ein Gedicht von Christoph Hartlieb
… Ein Jammer, dass ich sterben muss
und alles damit kommt zum Schluss.
Am schlimmsten ist es, dass ich dann
mein Totsein nicht genießen kann.
… Stets kürzer meine kurzen Schritte,
stets kürzer meine Lebenszeit.
Kein neuer Anfang, keine Mitte,
nur Tod und Ende weit und breit.
… Nun kann es nicht mehr lange dauern,
die Erdentage sind gezählt.
Da helfen weder Mut noch Mauern.
Drum lasse los, was dich noch quält.
… Nichts muss so sein, doch ist´s halt so:
Das Selbstverständlichste zerbricht.
Gefüllte Ähren, leeres Stroh.
Was ist? Was kommt? Ich weiß es nicht.
… Mensch, lebst du, oder bist du tot?
Die Grenzen sind kaum auszumachen.
Was immer helfen kann, ist lachen.
… Schon wieder ist ein Tag verflossen.
Damit verfloss ein Stück von mir.
So schmilzt das Pensum meiner Tage,
bis ich den letzten Tag verlier.
Silesio

Informationen zum Gedicht: Vierzeiler, Ein Jammer, dass ich sterben muss

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08.09.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Christoph Hartlieb) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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