Schwarzer Regen

Ein Gedicht von Meteor
Nichts ist unrein oder verboten
im klaren Wasser.
Niemand steht zwischen uns,
nur der Regen.
Dein Schweiß und deine Küsse
vermischen sich mit den
fallenden Tropfen und
jeder meiner Faser,
während meine Hände
den Perlen folgen verwegen,
die über deinen Körper rinnen,
und der Feuchtefilm
uns sanft umhüllt.

Das Mondfeuer streichelt unsere Haut,
Fieber brennt durch unsere Adern,
unser Herzschlag heult
wie der zweier Wölfe laut,
die nach des anderen fleischlichen
Verlangens mäandern...

Hunger, dunkler als die Liebe,
ist am Überkippen,
süßer Anblick schimmernder Brust,
deine Augen ein Fest für meine
ausgehungerten Lippen,
ertrinkend in der Völlerei
meiner Lust.

Während sich das Wasser
unter unseren Füßen findet,
stehen wir zusammen
wie Inseln in einem Meer der Lust,
entfernen alles, was uns trennt …
unsere Vereinigung unterbindet,
nur mit Regen bekleidet,
der einzigen Zeugin unseres Dursts.

Luna, Herrin dieses Augenblicks
hält uns in ihren fließenden Armen,
drückt unsere Körper ohne Rücksicht
so nah wie das Wasser
an unsere Haut ohne Erbarmen...
unsere Lippen treffen sich,
erhitzen,
Zungen verwickeln
ihr Spitzen.

Du hauchst lüsterne Versuchung
in mein Ohr
bis ich aufknurre...
Zwei liebeshungrige nasse Wölfe
kriechen aus sich empor,
folgen in ihre spiralförmigen Hölle
der in Seide gehüllter Sünde Spuren.

Das Wasser schlägt über
unsere nackte Haut …
Nässe verbindet sich mit dem Regen,
der über meine Finger läuft vertraut,
während ich deinen Kopf
umschließe.

Ich beobachte, wie der Regen
deine vielen Facetten offenbart.
Die Tropfen, die
an deinen Wimpern kleben,
an deiner Nase hängen zart,
fallen sinnlich in einem
wellenförmigen Rhythmus
über dein Gesicht.

Das Wasser, das glitzernd
über deine Lippen gleitet,
offenbart seine Tiefe blitzernd,
seinen Farbton und seine Intensität
ins Satte schreitet.

Während ich vor dir kniee,
vermischt sich der Regen,
der von dir zu mir mündet,
mit deinem Geschmack,
während mein Mund
deine Knospen findet.

Deine Blume öffnet sich
dem Regen meiner Aufmerksamkeit,
während dein Körper
seinen Tanz auf meiner Zunge
vorantreibt.

Ich stehe auf,
meine Lippen reiben sich mit deinen,
hebe dich hoch,
lasse dich langsam mit mir
vereinen.

Während du deine Beine
fest um meine Taille schlingst,
drücke ich deinen Rücken
vorsichtig gegen
die nächste Wand...

Unsere Leiber lodern im
Mondfeuer verwringt,
Regentropfen verdampfen
in unserem Hitzebrand...

Ein lautes schauriges Wolfsduett
ertönt heulend durch die
Nacht verwegen...
Zwei eben noch Wolflüstige
im wilden Lustballett,
entspannt sich nicht mehr
bewegen....

In uns versunken sind wir eins,
haben uns gegenseitig
erfolgreich errettet soeben.
Nass von unserem Schweiss,
von unserem Daseins
und vom
Schwarzen Regen...

© meteor 2024

Informationen zum Gedicht: Schwarzer Regen

47 mal gelesen
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06.11.2024
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