Jeder braucht etwas anderes
Ein Gedicht von
Roman Herberth
Der Mond braucht seine Umlaufbahn,
die Woche ihre Tage.
Ein Restaurant den Speiseplan,
die Antwort eine Frage.
Die Biene braucht den Sonnenschein,
ein Schreber seinen Garten.
Man braucht für jedes Stelldichein
Geduld und gute Karten.
Ein Kranker braucht die Medizin,
ein Ding braucht lange Weile.
Und ein Athlet braucht Disziplin,
die Züge Sitzabteile.
Wohl jeder Hund braucht einen Baum
für dringende Geschäfte.
Ein Kind braucht abends einen Traum,
der schenkt ihm neue Kräfte.
Zum Leben brauchen wir nicht viel,
obwohl wir das kaum glauben,
die Liebe sei das Lebensziel
und weiße Friedenstauben.
Roman Herberth
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