In Worten geht die Erde hin
Ein Gedicht von
Farbensucher
Ich nahm die vielen schönen Worte
und klopfte an die Himmelspforte.
Doch Petrus sagte einfach „Nein!
Die Worte sind doch bloß zum Schein.
Damit beschwerst du nur den Himmel.
Hier gibt's kein hohles Wortgewimmel.
Hier zählen Taten, was du gemacht -
nicht nur der schönen Worte Pracht."
Ich nahm die Worte wieder mit
und ging betrübt den Weg zurück.
Die Worte wurden mir zu schwer.
Sie wiegten mehr als noch vorher.
Leicht liess ich sie zur Erde fallen
und sah sodann ein Feuerwallen -
Hoffte, davon die Wiesen blühen.
Welch' Hohn! Ein Blühen ohne Mühen!
Ich sah genauer hin, erschreckt.
Was vorher ich noch nie entdeckt:
Die Erde glühte! Ein Sonnenball!
Schöne Worte brannten überall.
Sie zischten hell in hohen Flammen -
Erde war in der Worte Zangen.
In allen Worten war nichts drin.
In Worten ging die Erde hin.
Auch hier nur wirklich Taten zählten -
Nicht all die Worte, die wir wählten.
Das könnte Sie auch interessieren