Herbst mach Rast

Ein Gedicht von Horst Rehmann
Tropfen an den welken Gräsern,
glitzern hell wie Perlenketten,
fein, zart, aufgereiht und gläsern,
ohne Schnur, ohne Fassetten.

Herbstwind bewegt sie hin und her,
möchte jede Perle lösen,
doch diese lieben schaukeln sehr,
liegen da, als ob sie dösen.

Doch die kleinste Nebelschwade,
die sich im Gras hernieder legt,
rundet Tröpfchen ohne Gnade,
so das sie stürzen, unentwegt.

So treibt der Herbst es überall,
er pflückt das letzte Blatt vom Ast,
bringt morsche Bäume rasch zu Fall,
bis der Winter ruft: „Herbst mach Rast !“

© Horst Rehmann

Informationen zum Gedicht: Herbst mach Rast

585 mal gelesen
(Eine Person hat das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 4,5 von 5 Sternen)
-
24.10.2014
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige