Die Zeit der langen Nächte
Ein Gedicht von
Ingo Baumgartner
Die Zeit der langen Nächte drängt
die Fantasie zum Reisen, schenkt
dir Stunden der Beschaulichkeit
und Bilder der fremder Wesenheit.
Der Kerzenflamme Lodern wärmt
die klammen Finger, doch verhärmt
der Frosttag nicht, er muss so sein,
nicht spürbar wär sonst milder Schein.
Der Mond geht auf im Dunkelblau,
ist heller als zur Sommerschau
und manche Lieder, manche Mär
erfahren eine Wiederkehr.
Das Kind sieht staunend Engelhaar,
das sicherlich kein Nebel war,
im herbstlich nackten Heckenstrauch;
es zaubert des Novembers Hauch.
Es sind die Tage, die das Buch,
begehrter machen. Waffelbruch
zum süßen Heißgetränk, verfängt
in Frohgedanken sich und mengt
sich immer wieder werbend in
den Tageslauf. Zum Abend hin
gesellt sich vor genehmer Ruh
noch Herbst-Troll Waldemar dazu.
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