Die Gedichte

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Schlechtes Wetter war gewesen,
Regen, Wind und fast null Grad.
Da habe Gedichte ich gelesen,
weil es um die Zeit sonst schad.

Gedichte, fragte meine Frau,
sind die denn noch modern?
Ich zeigte nur: Hier schau!
Man schreibt und liest sie gern.

Einer schreibt von den Bäumen,
weil ihm das bunte Laub gefällt.
Ein anderer läd ein zum Träumen,
beim Rundflug um die halbe Welt.

Ein Witzbold reimt frivole Witze,
ein andrer jammert ganz gekonnt.
Die Frauen klagen über Hitze,
obwohl sie sich gar nicht gesonnt.

In der Liebe geht es auf und ab,
meist sind die Männlein schuld.
Die Weiblein halten sie in Trab
und allen fehlt die Geduld.

Der Jugend ist es sonderbar,
selbst zu reimen jeden Text.
Der erste Vers klingt wunderbar,
doch dann ist’s wie verhext.

Wenn endlich die Liebe kocht,
ändert sich das ganz schnell.
Unterm Hemd das Herze pocht
und herrlich juckt das Fell.

Die Leser sind erst nur ein paar.
doch spricht es sich herum,
wenn ein Gedicht so wunderbar,
dann häuft sich Publikum.

Da Poesie noch immer rar,
manch Lyrik fehlt der Reim,
geben wir einen Kommentar
und begrüßen jeden Keim.

Es ist egal wie alt du bist,
wir sagen nur: Mach mit!
Schreibe ohne jede Frist,
vielleicht wird es ein Hit.

15.11.2015 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Die Gedichte

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15.11.2015
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