Einmal Luxus und zurück

Ein Gedicht von Friedrich Graf
In einem schicken Fachwerkhaus
lebten einstmals Straus und Claus.
Sie waren glücklich und zufrieden,
weil sie stets Saus und Braus vermieden.

Doch dann, so kurz vor Pfingsten war es,
da lockte plötzlich dickes Bares,
als ein Makler ohne Not
viel Cash fürs alte Häuschen bot.

Die Gier nach Geld war schnell geweckt
und fix der Kaufvertrag perfekt.
Mit vielen Tausend Euros ließen
sie sich den Auszug gut versüßen.

Sie sprangen flott aus ihren Schatten,
weil sie jetzt reichlich „Knete“ hatten
Blindlings, hemmungslos und wild
wurde jeder Wunsch erfüllt.

Schicke Autos, teure Reisen
sollten aller Welt beweisen:
Armut ist fürs Image schlecht,
Reichtum ist ein Daseinsrecht!

Hemmungslos mit vollen Händen,
tun sie ihr Kapital verschwenden.
Statt fein dosiert daran zu naschen,
füllten sie stets andere Taschen.

Schlückchenweise, Zug um Zug
entleerten sie den goldenen Krug.
Sehr spät erst die Erkenntnis kam:
Viel Zaster legt das Denken lahm!

Einst waren sie der Szene Zier - - -
Nun sind sie Kunde von Hartz Vier.
Drum meidet tunlichst Saus und Braus,
sonst geht es euch wie Straus und Claus.

(© Friedrich Graf)

Informationen zum Gedicht: Einmal Luxus und zurück

1.216 mal gelesen
(10 Personen haben das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
-
14.12.2013
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Friedrich Graf) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige