Profil von Torsten Bischoff

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Anzahl Gedichte: 264
Anzahl Kommentare: 35
Gedichte gelesen: 223.142 mal
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Titel
204 Digital-Gral 04.09.18
Vorschautext:
Ich leb und bin digitaler Wahn.
Mich gibt es live wie online.
Bin mir virtuell sehr zugetan
und im Netz niemals allein.

Bin stets bereit zu liken, zu googeln.
Posten tu ich wie kein Zweiter.
Ich kenn Emojis, die vor Lachen kugeln.
Mit w-lan Apps helf ich Dir weiter.

Bin nicht nur Mensch, ich bin als Wesen Zwitter.
Bin der neuen Zeit Phantom.
...
203 Bilanz 03.09.18
Vorschautext:
Also, wer den Urlaub ernst nimmt,
ja, der müsste sich erholen,
dass Soll/Ist übereinstimmt,
ansonsten – Wiederholen!

Fihalhohi, Malediven, 23./24.07.2018
202 Beinah Ich 01.09.18
Vorschautext:
Ich dachte nah und dachte weit
und dann verschwand ich in einem Brief.
Zur Rückkehr fand ich keine Zeit,
seither steh ich in einem Archiv.

Selten nimmt mich Einer zum Lesen,
dann denk ich wieder weit und nah
als wär‘ mein Brief Alles gewesen.
Ein Brief von mir – mein Ich beinah!

Fihalhohi, Malediven, 17.07.2018
201 Wer will das wissen 01.09.18
Vorschautext:
Ich liebe die Welt, das Nahe, das Ferne.
Ich ess Chicken Curry und Rollmops sehr gerne
Ich leide am Weltschmerz und liebe das Reisen
und beides sehr gerne zu günstigsten Preisen.

Warum ich dies schreibe, wer will das wissen?
Schreiben ist für mich ein Ruhekissen.
Ich hab meine Welt in Worten gemalt,
auf meine Gedankenbank eingezahlt.

Fihalhohi, Malediven, 19.07.2018
200 Natur maritim 29.08.18
Vorschautext:
Gefühlt immer rollt der Ozean ans Ufer,
ein Inbegriff der Ewigkeit.
Ein großer Mahner, beständiger Rufer,
Erinnerer an Raum und Zeit.

Quell der Natur, so wunderbar wie grausam.
Wir lieben die Nähe zu ihm.
Menschlichen Leichtsinn straft er ohne Scham,
das ist die Natur maritim.

Fihalhohi, Malediven, 29.07.2018
199 Abschaltautomatik 28.08.18
Vorschautext:
Ich überkompensationsgeschwächter Zivilisationsmensch
suche zum „Mal-Abschalten“
ein ökofundamentalausgewogenes Naturreservat
- Ist eigentlich die Dieselabschaltautomatik artenübergreifend ?

Fihalhohi, Malediven, 20.07.2018
198 Gemalte Analogien 27.08.18
Vorschautext:
gestrandete strände
zerriebener tod
so schön

wolkentürme
an turmhohen bergen
so groß

treibende quallen
im stillen ozean
so ewig

...
197 In allen Formen 26.08.18
Vorschautext:
Jenseits von Leid
ist die Welt wunderbar.
Endlos und weit,
ein Kreativ-Bazar.

Da ist Leben,
Not, in allen Formen.
Gleich daneben,
Glück jenseits der Normen !

Dresden, D, 28.05.2018
196 (Schein)Heiliger 25.08.18
Vorschautext:
Ich bin heut nicht mit dem Jetski gejettet,
auch kein Angelausflug auf Hochseejacht.
Hab ich jetzt schon die Welt gerettet
oder noch vegan essen bis Mitternacht?

Ich würd auch morgen noch einmal nicht rauchen,
kein Strohhalm, kein Plastik – da pass ich jetzt auf.
Die Welt wird Helden wie mich einmal brauchen.
Ich bin ja so gut, hab ich einen Lauf!

Fihalhohi, Malediven, 24./26.07.2018
195 Ist da noch was ? 20.08.18
Vorschautext:
Das Wesen der Welt will ich erkunden.
Ist da noch etwas hinter dem Schein,
hinter allem menschlichen Jägerlatein
oder ist alles im Gleichmaß verschwunden?

Ist denn bei allem Vergehen und Werden
die Suche nach Glück der tiefere Sinn?
Oder Arterhaltung der Hauptgewinn?
Und wo liegt er denn – der Himmel auf Erden?

Fihalhohi, Malediven, 21.07.2018
194 Der Schreiber 20.08.18
Vorschautext:
An wen ich meine Gedichte schrieb?
Na an mich. Und alle, die lesen!
Damit von mir noch etwas blieb,
mein Leben mit wörtlichen Spesen.

Warum ich meine Gedichte schrieb?
Mein Wort glich dem Schwert und der Rose.
Ich liebte die Welt an der ich mich rieb,
meine Worte war‘n Liebesgekose..

Fihalhohi, Malediven, 18.07.2018
193 Kleine heile Welt 19.08.18
Vorschautext:
Ich liebe kleine heile Welten,
sind oft ein „Sorglos-Kindertag-Gefühl“.
Sie sind zwar leider ziemlich selten,
doch kommen ohne ein Kalkül.

Sie schenken mir das kleine Große,
Stand, Status, Anspruch sind total egal.
Ich tauch in süßem Brei mit Soße,
mein Leben wird naiv fundamental.

Halle (Saale), D., 13.06.2018
192 Kindlich 18.08.18
Vorschautext:
Etwas mehr Kind an manchen Tagen,
ich denke das täte uns allen gut.
Lustvoll schreien und viel mehr fragen,
was man grad anfasst wird absolut.

Vorurteile sind noch nicht gelernt.
In uns toben die kleinen Entdecker.
Wünsche werden mit Träumen besternt,
nicht Angst fasziniert, sondern Geklecker.

Halle (Saale), D., 13.06.2018
191 Spiegel und Schein 15.08.18
Vorschautext:
Nichts, aber auch gar nichts, ist wie es scheint,
denke ich vor meinem Spiegelbild.
Was ich da seh‘ ist sehr komisch designt,
so rund, harmlos, dezent und sehr mild.

Was man nicht sieht ist der Wille aus Stahl,
Mut, Leidenschaft, diese Intelligenz.
Verpackt ist das wie ein heiliger Gral,
der talentlose Bruder Old Shatterhands.

Nur in sorgsam versteckten Momenten
mutiert aller Schein zur wahren Gestalt.
...
190 Angeber 15.08.18
Vorschautext:
aufgegeben
den wunsch unsterblich zu werden
so allein und zu viel verantwortung oder keine

abgegeben
meine stimme zu jeder wahl
so erzogen und überzeugt trotz geringer erwartung oder keiner

angegeben
meine daten wo und wer immer sie haben wollte
so wenig möglichkeiten auszuweichen. Dafür gerne mal mehr als gewünscht und varianten

...
189 Lohnender Urlaub 14.08.18
Vorschautext:
Die Zeit ist kurz, genieße schnell,
so ein Urlaub soll sich lohnen.
Entspann Dich, heißt es generell,
wenn wir in der Fremde wohnen.

Sterne, Status, Essen, Trinken,
so nähern wir uns dem Fremden.
Kellner, die beim Abschied winken
Und Selfies in Unterhemden.

Politik, Job und Probleme,
die lassen wir schön zu Hause.
...
188 Sommerwiese 10.07.18
Vorschautext:
Sanftwarm getöntes Sommerlied,
Du, Sommerwiese, hast mich gefangen.
Ich spüre Lebensappetit
nach der Natur – riesiges Verlangen.

Ich tauche in wilde Schönheit
durch schimmernd blühende Felder und Wiesen
Und wünschte mir in Ewigkeit
Wurzeln in diesen Sommerparadiesen.

bei Kamenz /Sachsen), D., 14.06.2018
187 Freiheit 09.07.18
Vorschautext:
Hoch über den Wolken soll Freiheit sein,
was für ein schönes Versprechen.
Von da wirkt alles so putzig und klein,
selbst riesengroße Verbrechen.

Wie komm ich da hin, wie kann ich bleiben ?
Ist, wie so oft, alles nur Traum ?
Die Freiheit gibt es in kleinen Scheiben,
greifbar in jedem Zwischenraum.

Dresden, D, 10.06.2018
186 Leere 08.07.18
Vorschautext:
Kalte traumverlorene Zeit
tanzt im Rad der Emotionen.
Leere macht sich in mir breit,
will das ganze Ich bewohnen.

Da hilft weder Suff, noch Fressen,
der Raum ist zu, das Licht ist aus.
Alles möchte ich vergessen.
Lebendig komm ich nicht heraus.

So stirbt erneut ein Teil von mir.
Wie gut, dass ich vergesslich bin.
...
185 Nasses Ende 07.07.18
Vorschautext:
Wir gehen unter - wo bleibt der Applaus ?
Statt Jammern könnten wir einfach Lachen.
Wer noch kann, nimmt in die Berge reiß aus,
die Andern lassen's zum Abschied krachen.

Was ist so schlimm, wenn wir Baden gehen.
Das Bad in unsrer Gier - hatte doch was.
Nicht ein Mü davon war aus Versehen,
was für ein Ende - so nass !

Dresden, D, 10.06.2018
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