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Anzahl Gedichte: 79
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Gedichte gelesen: 33.728 mal
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Titel
59 Missmanagement mit Maulhelden 18.10.20
Vorschautext:
Der Missstand wurde schon immer als extrem unglücklich empfunden,
viele sich darüber beklagten, in so manchen Gesprächsrunden.
Selbstverständlich darf es so auf gar keinen Fall mehr weitergehen,
da waren sich alle einig, das konnten sie alle verstehen.

Wetteifernd schlug dann jeder eine vielleicht denkbare Lösung vor,
man hätte, könnte, müsste und sollte, so der einheitliche Chor.
Doch leider sprach niemand in dieser Runde ein kräftiges „Aber“,
und somit blieb alles halt nur unqualifiziertes Gelabber.

Denn diese eilfertige Truppe vergaß vor lauter Eifrigkeit,
zu klären, festzulegen, wer was wann tut und dann zu welcher Zeit.
...
58 Lange Haare - kurzer Verstand? 11.10.20
Vorschautext:
Früher, zur Jugendzeit, da hatte ich langes Haar,
doch den alten Leuten war schon damals immer klar,
dies Weltbild hatte sich bei ihnen fest eingebrannt,
sagten überzeugt: „Lange Haare, kurzer Verstand.“

Heute, Jahrzehnte später, frag ich mich, ob das stimmt,
ob das längere Haar einem die Geisteskraft nimmt.
Drum ließ ich meine Haare wachsen, drei Jahre lang,
und stellte dann fest: ich wurd gar nicht gedankenschlank.

Schau ich nun hier auf die Köpfe unserer Führungskräfte,
fehlen dort durchweg die körpereigenen Haarwuchssäfte.
...
57 Verantwortung - die Sache mit dem Bock und dem Gärtner 27.09.20
Vorschautext:
Nun bist Du ernannt, für die Abteilung als neuer Leiter,
auf dem Berufsweg geht es also jetzt einen Schritt weiter.
So wurden Dir Verantwortung und Pflichten übertragen,
offen ist jedoch die Frage: Wolltest Du es so haben?

Denn nach kurzer Einarbeitungszeit hast Du erkannt:
dein Vorgänger fuhr so einiges gegen die Wand.
Es wurden Vorschriften häufig nicht eingehalten.
Nun ist es Deine Pflicht dies anders zu gestalten.

Dein Vorgänger, der in Rente ging, ist endlich weg,
allerdings stehst Du jetzt bist zum Hals in seinem Dreck.
...
56 Von MontagsMonstern und FreitagsElfen 20.09.20
Vorschautext:
Es gibt in meiner täglichen Arbeitswelt
ein doch durchaus merkwürdiges Phänomen.
Jedoch niemand, der sich bei mir mal aufhält,
kann dieses Ding mit eigenen Augen seh´n.
Vielleicht ist so etwas ja auch euch bekannt.
Ich hab es einfach „MontagsMonster“ genannt.

Komm ich also am Montagmorgen zur Arbeit,
dann sitzt es schon frech auf meinem Tisch und grinst breit.
Groß, dick, überall dicht behaart, ganz ungesund,
und riecht auch noch furchtbar abscheulich aus dem Mund.

...
55 Was unsere Walküre von Männern hält 12.08.20
Vorschautext:
Ich bin ja eigentlich ein ganz normaler Mann,
aber eins, das wurmt mich, das find ich echt nicht nett.
Meine Kollegin, die Heike, sagt immer dann
zu mir, frech und völlig ungeniert: Bernadette!

Ich trage da hinten, an meinem Hinterkopf,
aus grauem Haar, so einen kleinen Pferdezopf.
Und diese Frau kann es einfach nicht sein lassen,
will immerzu an mein kleines Schwänzlein fassen.

Ich muss euch diese Frau wohl doch mal näher beschreiben,
an deren Art ja so viele arme Männer leiden.
...
54 Klonen3: Die Klon-Frau - das wohl missglückte Experiment 06.06.20
Vorschautext:
Ich vergaß doch nun völlig zu erwähnen, dass so ein Klon,
frisch gefertigt, so dumm ist wie einer Kartoffel ihr Sohn.
Das Hirn ist zwar, wie der Körper ja auch, stofflich vorhanden,
jedoch sind dort keine eigenen Gedanken entstanden.

So erfand ich den Gedanken-Brenner, für mehr Geist und Wissen,
denn ich will wirklich nicht mit einer dummen Frau reden müssen.
Hab alle meine Gedanken auf einem PC gespeichert,
damit wird dann das Gehirn meiner Geliebten angereichert.

Der Start-Button ist gedrückt, der Dupliziervorgang jetzt beginnt,
Blitze hinter getönten Scheiben, SIE so ihre Form gewinnt.
...
53 Klonen2: Die Klon-Maschine 16.05.20
Vorschautext:
Ja, ich erwähnte es doch schon,
ich erschaffe mir einen Klon.
Weil die, die ich so liebend begehre,
die, die ich über alles verehre,
jedoch, und dies hat mich unfassbar tief schockiert,
sich nur für einen anderen interessiert.
Darum sammle ich von ihr einzeln verlorenes Haar,
denn zum Klonen benötigte ich ihre DNA.


Eine Maschine hab ich mir gebaut,
eine Maschine, sie dient zum Klonen
...
52 Das ewige Lied vom zugesagten Termin 15.05.20
Vorschautext:
Ein Mensch bestellt, entschlossen, ein Gerät,
dringend schnell, da es ohne nicht mehr geht.
Das alte es nimmer tut, ist ganz hin,
nur ein neues Gerät macht wirklich Sinn.
Geordert mit paar Wochen Wartezeit,
doch dazu ist unser Mensch gern bereit.

Als der zugesagte Termin doch recht überschritten
rief er beim Kundendienst an, um Auskunft zu erbitten:

„Leider ist etwas dazwischen gekommen.
Ärgerlich, aber im Grunde genommen
...
51 Was ist eigentlich Reparaturmanagement? 25.04.20
Vorschautext:
Ein Mensch verschickt, gut verpackt, ein Gerät
zur Reparatur, da es nicht mehr geht.
Hofft, dass man es baldigst zurücksende,
das Warten schon nach kurzer Zeit ende.
So reist das Gerät nun durchs ganze Land
zu des Herstellers sachkundiger Hand.

Dort ja wohlbehalten angekommen
wird es rasch kompetent aufgenommen.
Ein Reparaturauftrag ist geschrieben,
nächstens soll es einer ins Regal schieben.
Dann steht es zur Bearbeitung bereit
...
50 Mein Bärthold 25.04.20
Vorschautext:
Bärthold, der ist äußerlich ganz aus Pelz
und freimütig gestehe ich euch laut:
er ist in des Tages Trübsinn mein Fels.
Kuschelig und so weich ist seine Haut.

Der Bärthold, der ist nicht so groß, eher klein
und springt mich dann die schlechte Laune an,
dann hilft sein Lächeln, süß fröhlich und fein.
Er sitzt vor mir, der kleine Bärenmann.

Bärthold, ist auf Zeit eine Leihgabe
und wohnt täglich auf meinem Arbeitsplatz,
...
49 Ihre eiskalte Hand 08.12.19
Vorschautext:
Sie reicht mir jeden Morgen ihre Hand,
die immer viel zu kalt war, wie ich fand.
Selbst mein Kühlschrank bei mir zu Haus
kommt mit milderen Graden aus.

So konnte es natürlich nicht bleiben.
Sollte ich ihr die kalte Hand reiben?
Oder sie in meinen Händen halten,
sie wärmen, so höhere Grade gestalten?

Doch - wie ärgerlich - so ein Dreck.
Sie nimmt ihre Hand und geht wieder weg.
...
48 Der WohnVertrag 08.12.19
Vorschautext:
Sie wollen miteinander wohnen,
dies solle sich für beide lohnen.
ER kann jetzt später aufstehen,
wird dafür mit ihrem Hund Gassi gehen.

SIE kann nun auch bei Schneetreiben
morgens länger liegen bleiben.
ER beim Auto Eis kratzen wird,
während SIE auf des Bettes Wärme schwört.

Auch wird ER für SIE kochen, jeden zweiten Tag
und ihre Füße massieren, immer wenn SIE es mag.
...
47 Was sich ein Regenschirm vom Leben erträumt 09.11.19
Vorschautext:
So ein Regenschirm im Leben
liebt es sich Träumen hinzugeben.

Gerne wäre er, mit Wonne,
ein Schirm gegen die heiße Sonne.
Liegen würd er am Mallorca-Strand,
bekäme gar einen leichten Sonnenbrand.

Oder wäre noch viel lieber
im Friseursalon Geschäftsführer.
Kümmerte sich dann wie besessen,
um all diese Schirme, die dort vergessen.
...
46 Die Flaschensammlerin 21.09.19
Vorschautext:
Sie trinkt mit Genuss ihren süßen Morgenkaffee,
ehe sie aufbricht, sich frohen Mutes aufmacht.
Sie ist zuverlässig, auch bei wild tanzendem Schnee.
Für die anderen ist es noch tiefdunkle Nacht.
In der Ferne fährt ein Bus in die schlafende Stadt,
so viele Leben sind unendlich freudlos und matt.

Das Fahrrad großzügig mit Packtaschen bestückt.
Sie strebt doch nur nach ein klein bisschen Lebensglück.
Am Ende dieser Nacht, noch zur dunklen Stunde
beginnt sie mit ihrer Suche, ihrer Runde.
Die Regenjacke, die Warnweste darüber, so schlicht,
...
45 Mann gesucht 26.03.19
Vorschautext:
Ein passender Mann,
den man lieben kann,
wird von Dir erhofft.
Aber wie so oft,
ich will mal sagen,
stellen sich da gewisse Fragen.

Wie sollte er denn sein?
Eher groß oder klein?
Ehrlich, humorvoll, schlank?
Keine Glatze, die Haare lang?

...
44 Verlust der Reimelizenz 02.03.19
Vorschautext:
„Ich liege hier am Strand
und krieg langsam einen Sonnenbrand.
Die Wellen sind wie Musik.
Ach, herrliches Urlaubsglück.
Alles ist so wunderbar,
nur leider bist Du nicht da.
Es wäre so schön,
könnt ich in deine Augen sehn.“

So dies ein ReimePoet da schrieb
und weil das ihm nun so schlecht geriet,
das Zentralbüro der Reimekunst über den Poeten beriet
...
43 Die Sicherheitsunterweisung oder die Leiden eines Daumens 17.02.19
Vorschautext:
Ein armer Daumen, ein arg gequetschter
wurd umsorgt von einer Krankenschwester.
„Ich wundere mich schon, kleiner Mann,
wie so etwas bloß passieren kann.“

„Ach Gott“, sprach der Daumen, „du meine Fresse.
Ich kam halt einfach unter diese Presse.
Plötzlich, mit Gewalt, sauste sie danieder.
Eh ich es sah brach sie all meine Glieder.
Der Meister hat nichts von der Gefahr erzählt“,
sagte der Daumen, der sich vor Schmerzen quält.

...
42 Klonen1: Geklontes Glück 13.07.18
Vorschautext:
Unsterblich habe ich mich in eine Frau verliebt,
in eine, die es für einen anderen schon gibt.
Trotz aller Bemühungen von meiner Seit´
ist sie zur Trennung vom Alten nicht bereit.

Ich probierte es mit sanftsüßen Worten,
mit Erzählungen von magischen Orten.
Sie sagte, ER würd besser zu ihr passen,
ich sollt es doch lieber einfach sein lassen.
Verzweifelt sah ich ein – so käme ich nie ans Ziel,
als mir plötzlich diese famose Idee einfiel.

...
41 Vornehme Blässe 18.06.18
Vorschautext:
(für die „blasse“ Frau im Schatten und in Erinnerung an Morgenrot)

Träge die Sommerhitze auf der Stadt liegt,
ein alter Mann gehetzt um die Ecke biegt.
Zwei Frauen standen dort im dunklen Schatten,
sie sich Wichtiges zu erzählen hatten.

Um sie herum sichtbar heiße Luft vibriert,
einsam verwirrt eine Biene vorbei schwirrt.
Der alte Mann, mit Schweißtropfen im Gesicht,
geht vorüber, hält an, dreht sich um und spricht:

...
40 Die einsame Jägerin 21.05.18
Vorschautext:
Bist Du wieder mal auf der nächtlichen Pirsch,
wird es gefährlich für den männlichen Hirsch.
In böser Lust erjagst Du so allerlei,
für Dich ist immer was Passendes dabei.
In dem Trophäenhaus, an der großen Wand,
sich so manch schönes Beutestück wiederfand.

Erlegst, genussvoll, das Wild mit viel Geschick,
brichst ihm, trickreich, erst das Herz, dann das Genick,
nimmst Dir lächelnd deine Beute mit nach Haus
und weidest nach Jägersart dein Opfer aus.
Was für Dich nur Spaß, Befriedigung und Lust
...
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