Klonen3: Die Klon-Frau - das wohl missglückte Experiment
Ein Gedicht von
Belix Bahei
Ich vergaß doch nun völlig zu erwähnen, dass so ein Klon,
frisch gefertigt, so dumm ist wie einer Kartoffel ihr Sohn.
Das Hirn ist zwar, wie der Körper ja auch, stofflich vorhanden,
jedoch sind dort keine eigenen Gedanken entstanden.
So erfand ich den Gedanken-Brenner, für mehr Geist und Wissen,
denn ich will wirklich nicht mit einer dummen Frau reden müssen.
Hab alle meine Gedanken auf einem PC gespeichert,
damit wird dann das Gehirn meiner Geliebten angereichert.
Der Start-Button ist gedrückt, der Dupliziervorgang jetzt beginnt,
Blitze hinter getönten Scheiben, SIE so ihre Form gewinnt.
Zum Schluss wird mit spitzem Elektronenstrahl das Hirn beschrieben.
Die Tür geht auf, nun kann ich sie für mich ganz alleine lieben.
Lächelnd steht sie da, wunderschön, völlig nackt und unbekleidet,
hübsch schlank, mit ach so großem Busen, von jeder Frau beneidet.
Mit aufgeregtem Blick ich langsam tiefer nach unten vorrück,
sehe schockiert, dort in ihrer Mitte - ein männlich derbes Stück.
Wie konnte es dazu kommen, wie ist dies Unglück bloß passiert?
Wurde zufällig ein Teil Männer-DNA mitintegriert?
Was soll ich jetzt machen? Wer mag mir einen guten Rat schreiben?
Sie trotzdem innig lieben, mit ihr und ihm zusammenbleiben?
Dann steht sie vor mir, knöpft mir neckisch lächelnd Hemd und Hose auf.
Schnell hat sie mich ganz entkleidet, mich so geschaffen, wie sie auch.
Soll ich mich trauen, sie beherzt in ihrer Mitte anfassen,
oder wär es falsch, zu befremdlich, sollt ich es lieber lassen?
Sie schlüpft rasch in die verstreut auf dem Boden liegenden Sachen,
muss aber doch herzhaft über die zu großen Schuhe lachen,
nimmt den Haustürschlüssel und aus dem Portmonee die Giro-Card,
dreht sich barfüßig schwungvoll um und sie ganz freudestrahlend sagt:
„Ich brauch ein paar neue Klamotten, wenn ich ab jetzt bei dir wohn.
Und guck nicht so dumm, natürlich weiß ich deine Pin-Nummer schon.“
Belix Bahei
belixbahei@hotmail.com