An dem Tag, als hier der große Sturm,
war ich im Supermarkt am Turm.
Von der Decke kam Musik
und Werbung für der Käufer Glück.
„Auch wenn heute die Sonne schien,
im Dunkeln braucht man Batterien.
Heute nur zum halben Preis,
das Radio spielt dann nicht mehr leis.“
Ich kam nach Hause, der Sturm nahm zu,
der Strom fiel aus „Was ist denn nu?“
Im Dunklen fing das Suchen an,
erst das Feuerzeug, ein Teelicht dann.
Die Taschenlampe sei Gott sei Dank
zu finden im großen Kleiderschrank.
Gekramt, gewühlt, geschunden,
endlich unter den BH’ s gefunden.
Den Schalter Richtung „Ein“ gedrückt,
die Lampe glimmt, ich werd verrückt.
Und wie ich mit Entsetzen seh,
eine Glühlampe, keine LED.
Ach du lieber Stromlieferant,
oder wirst du Stromdieb genannt?
Nach einem Tag der Ungeduld
erfuhr ich, du bist nicht schuld.
Die Natur, genau der Wind,
pustete Bäume um geschwind.
Und die trennten als schwere Last
Stromleitungen, von Mast zu Mast.
In Dunkelheit, Sturm und Regen
arbeiteten nachts deine Kollegen.
Irgendwann die Lampe wieder schien,
aber ich kaufe trotzdem Batterien.
05.12.2017 © W.R.Guthmann