Als Kind war Weihnachten ein Anfang,
ein Schneekristall, zart auf der Hand,
sofort zerschmolzen, doch spürbar noch lange,
ein Wort, das nie zu Ende gesprochen wurde.
Die Welt lag offen, aufgerissen von Licht,
die Nächte ein schimmernder Atem,
und jedes Geschenk – ein Versprechen,
dass etwas kommen wird, das bleibt.
Aber die Jahre haben sich geschlossen,
wie Türen, die hinter einem zufallen.
Der Schnee kommt noch,
doch er weiß nicht mehr, wohin.
Die Stille hat ihren Glanz verloren,
sie legt sich schwer, eine Müdigkeit,
die Lichter am Baum flackern kurz,
flüstern etwas, das niemand versteht.
Doch irgendwo in mir,
eine Spur von damals:
Ein leises Klingen, ein Name ohne Stimme,
eine Erinnerung, die sich nicht binden lässt,
wie Schnee,
der immer wieder fällt.
SDR