Gedichte zu Weihnachten - Seite 196

An Weihnachten
An Weihnachten da wünscht man sich
So Vieles, was man brauchen kann.
An Weihnachten, da fragt man nicht,
ob’s Christkind das auch tragen kann.
Die Wunschliste ist viel zu lang,
weil man so Manches haben möchte
da wird Knecht Ruprecht ja schon bang
wenn er auch nur die Hälfte brächte.

Doch sind es nicht die teuren Sachen,
die man im Laden kann erstehen
die, die uns wirklich Freude machen,
die kann man zuerst gar nicht sehen

Wünscht Euch fürs Miteinander doch mal Zeit
Wünscht Euch den Frieden für die Welt
Wünscht Euch mehr Menschlichkeit und Freud
Dass Niemand sich mit Sorgen quält.

An Weihnachten die Freude schenken,
die alle Menschen glücklich macht
so kann das Christkind seinen Schlitten lenken
durch die lange Heilige Nacht

© Inge Millich

Das traditionelle Kunsthandwerk

Man staunt nicht schlecht, was man aus Holz so alles machen kann,
Spielzeug, Fenster-Deko, Nussknacker und Räuchermann.
Eine lange Tradition hat dieses Handwerk, nicht nur in Seiffen,
man drechselt, hobelt, sägt, schnitzt und dreht Reifen.

In einer Schauwerkstatt war ich und schaute mir alles an,
kleine Osterhasen hat man hergestellt, Hasenfrau und Hasenmann.
Hier gibt es Deko für das ganze Jahr, ein Besuch ist Pflicht,
in der Malwerkstatt erhält jeder kleine Bube sein Gesicht.

Schon beim Blick in die Schaufenster bleiben einem die Augen steh'n,
habt ihr die wunderbaren Lichterbogen schon mal geseh'n ?
In allen Größen, Farben, Formen werden sie hergestellt,
hier schlägt das Herz einer wahren Kunsthandwerker-Welt.

Die kleinen Räuchermännchen haben es mir angetan,
Reiterlein, Schneemann, Engel und Eisenbahn.
Hier gibt es eine Riesenauswahl,
da kann man sich nur schwer entscheiden.
Das Kunsthandwerk aus Holz, kann ein ganzes Leben lang begleiten.

Tante Lu, die mancher kennt,
sagte zu mir im Advent:
„Was man träumt in Heiliger Nacht,
ward sehr oft schon wahr gemacht.
Darum halte Dich im Zaum
und merke schnell Dir Deinen Traum.“

Der Heilige Abend kam heran
und mit ihm der Weihnachtsmann.
Wir sangen erst mit ängstlichem Mute,
tranken und verspielten dann die Rute.
Keiner hielt sich da im Zaum
und keiner dachte an den Traum.

Ziemlich weit nach Mitternacht
wurden wir ins Bett gebracht.
Ihr kennt‘ s doch von Bauer sucht Frau,
wenn die Bäuerin sehr schlau,
ist sie mit der Mistkarre gekommen
und hat den Mann mit heim genommen.

Ich habe im Traum unser Zimmer verlängert
und nebenbei meine Frau geschwängert.
Andere träumten vom Bundestage,
von langen Reden, ohne Frage.
Oder von riesen Monstertieren,
die gegen uns Kriege führen.

Dabei sollen wir uns an den Feiertagen erholen,
Energie schöpfen aus Öl, Gas und Kohlen,
irgendwann in die Kirche schreiten,
Dankbarkeit und Geschenke verbreiten
und jeden Abend im festlichen Raum
singen unterm Weihnachtsbaum.

25.12.2016 © Wolf-Rüdiger Guthmann