Gedichte zu Weihnachten - Seite 152

Eine Schneewalze rollt über das ganze Land.
Man hat diese Front mit meinem Namen benannt.
Schnee in Massen 25 cm und mehr,
man sagt, das gab es seit 40 Jahren nicht mehr.

Es kommt zum Chaos im Straßenverkehr
und Streusalz gibt es schon lange nicht mehr.
Das Tief schiebt sich langsam einwärts ins Land,
gefolgt von der nächsten Unwetterwand.

Blitzeis, Schneeregen und Grade um Null,
Bahnhöfe und Flughäfen sind brechend voll.
Verspätungen, Ärger, Unfälle und Leid,
und das in der Feiertagshauptreisezeit.

Ein gesegnetes Fest in schneeweißer Pracht
haben wir uns doch gewünscht zur Heiligen Nacht.
Man hat uns erhört und viel Schnee beschert.
Ist denn das nun auch wieder verkehrt?

Friedliche Idylle, wohin man blickt.
Verträumte Bäumchen mit Schnee geschmückt,
Fröhliche Kinder, dick eingepackt,
machen vergnügt eine Schneeballschlacht.

Man kann es weder bei eBay erstehen,
noch irgendwo im Online-Shop sehen.
Es ist gratis, das Geschenk und ohne Rabatt,
sodass jeder Mensch etwas davon hat.

Was ist nur mit dem Christkind los,
die Enttäuschung,
unter dem Gabentisch war riesengroß.

Klein Peter wünschte sich eine Eisenbahn,
doch unterm Weihnachtbaum stand ein gelber Kran.

Schwester Lea erträumte sich eine Puppenstube,
doch für sie gab es eine Fahrradhupe.

Oma Anna wünschte sich ein wollenes Schultertuch,
doch sie bekam ein Kochbuch.

Opa Emil träumte von einer neuen Pfeife,
doch er bekam fein duftende Rosenseife.

Papa Otto wünschte sich einen Schlafanzug,
doch unterm Christbaum stand ein Zinnkrug.

Nur Mama Inge ist glücklich und selig,
ihr Wunsch wurde erfüllt.
In ihrem Herzen die Erinnerung bleibt ewig.

Sie wünschte sich viel Schnee in diesem Winter
und bekam dazu, noch brave Kinder.