Der alte Brunn, an dem wir standen,
war so dunkel und so leer
Nur ein Schimmer ganz tief drunten
ließ uns ahnen, was da wär
Der alte Brunn, in den wir schauten,
war so still und abgrundtief
Doch gab er Antwort einem jeden,
der hier lauschte, der hier rief
Der alte Brunn am Weltenbaume
ist Lebensquelle Tag um Tag
So ist der Born in uns lebendig,
quillt und strömt ganz ohne Frag
Anm.: Der Urbrunnen war bei unseren Vorfahren die Quelle des Lebens, die den Weltenbaum tränkt. Zugleich war er der Brunnen des Riesen Mimir, der Wissen und Weisheit in sich trug. An ihm weilten die Nornen, die die Schicksalsfäden spannen.
Ein Video zum Gedicht: https://youtu.be/pby3tXkOdXc