Gedichte über die Wahrheit - Seite 62

Warum gibt es so viele Laster,
Irrsinn, Trugschluss und Desaster ?

Warum ist die Erde Rund ?
Warum ist Süßes Ungesund ?

Warum ist der Winter Kalt ?
Warum ist die Zeit so Alt ?

Warum Tragen Vögel Kleider ?
Warum gibt es Neider ?

Warum ist das Alter Weise ?
Warum Ziehen Gedanken Kreise ?

Warum gibt es Briefbeschwerer ?
Warum gibt es Heimliche Verehrer ?

Warum Nagt der Zahn der Zeit ?
Warum gibt es kein Recht auf Ewigkeit ?

Warum geben Lehrer Noten ?
Warum gibt es Voll-Idioten ?

Warum gibt es Eis und Schnee ?
Warum tut die Liebe Weh ?

Warum Schenkt die Nacht uns Träume ?
Warum Liebe Ich die Bäume ?

Warum ist die Kirche Heilig ?
Warum ist der Weg oft Steinig ?

Warum ist der Mensch Bestechlich ?
Warum fühlen Wir uns Krank und Schwächlich ?

Warum gibt es Gewitter und Schmerzen ?
Warum gibt es Gebrochene Herzen ?

Warum sind die Farben Bunt ?
Warum Küssen Wir Uns auf den Mund ?

Warum ist der Morgen Rot ?
Warum ist der Tod nicht Tot ?

Warum sind so Viele auf der Flucht ?
Warum gibt es Angst und Sucht ?

Warum sind die Fische Stumm ?
Warum sind so Viele Dumm ?

Warum sind Gefühle Vergänglich ?
Warum sind Gedanken Verfänglich ?

Warum Hängt sich der Computer auf ?
Warum Bin Ich Manchmal Schräg drauf ?

Warum gibt es Kriege ?
Warum gibt es Kampf und Siege ?

Warum sind die Frösche Nackt ?
Warum habe Ich den Jackpot noch nicht Geknackt ?

Warum ist die Liebe Schwierig ?
Warum ist der Mensch oft Gierig ?

Warum ist die Zeit so Still ?
Warum macht der Kopf nicht was das Herz will ?

Warum Jagen wir dem Glück hinterher ?
Warum ist Verzeihen so Schwer ?

Warum Liegen vor der Wahl
soviel Leid und soviel Qual ?

Raum und Zeit verschmelzen,
der Übergang für dein Auge nicht mehr erkennbar.

Alles Kleine löst sich in Luft auf,
alles Nichtige verschwindet dorthin,
wo du es nicht findest.

Die Sicht wird klarer.
Der Blick für das Wesentliche tut sich vor dir auf,
der Vorhang öffnet sich theatralisch.

Vor dir das große Ganze, das pure Glück in Reinheit.
Du schließt deine Augen und hörst auf zu suchen.

Manege frei für alle Antworten,
deren du dich ergötzt.
Manege frei für die Wahrheit.
Für die Leichtigkeit, die jede Zeit bereits in dieser Welt herrscht, aber für dich im Schatten lag.

Stehe auf, atme ein und verstehe das Leben.
Beginne die guten Momente zu verstehen und dass sie ohne die schlechten nie wären.
Verstehe den Frieden und dass er nur in deiner selbst wachsen kann.

Stehe zwischen Raum und Zeit und lasse dich treiben.
Schnee fällt auf dein Haupt, erhellt und schmilzt auf deinem Haar.
Manege frei für die Wahrheit.

Die Wahrheit ist in der Natur versteckt,
wie ein Goldplättchen, abgesetzt am Flussrand.
Sie ist immer da, ob du sie siehst oder nicht.

Die Wahrheit ist ein Geschenk, das uns das Leben beschert.
Ein Geschenk, das wir gezwungen sind anzunehmen, ähnlich dem Bärenpullover unter dem Christbaum.
Hasse ihn und verstau ihn weit hinten im Kasten, aber er wird immer da sein.

Die Wahrheit ist eiskalt, sie kennt keine Gnade. Sie passt sich nicht an und kommt, wenn es ihr gefällt.
Sie ist aber auch erlösend, rein und ehrlich, so wie die tiefen Eigenschaften der Natur.

Die Wahrheit zwingt dich nachzudenken, umzudenken.
Die Wahrheit herauszufinden, ist manchmal einem buchstäblichem Stich in unser empfindliches Herz gleich und manchmal ist die Wahrheit, dass die Klinge der Wahrheit zu scharf war.
Wie grotesk die Wahrheit doch ist.

Das Bedürfnis, der Wahrheit nahe zu sein, zwingt, aus dem Kokon zu schlüpfen.
Das Bedürfnis, die Wahrheit auszusprechen, gleicht dem Bedürfnis nach Reinheit, weg von Illusion, Utopie und Realitätsverlust.

Ist die Wahrheit für dich ein wunderbares Ziel, ist sie für mich der Alptraum.
Ist die Wahrheit für mich alles Gute auf dieser Welt, ist sie für dich alles, was du nie wolltest.
Ist die Wahrheit nicht grotesk.