Gedichte zur Wahl - Seite 2

Sie liegt bestimmt nicht immer falsch,
Die alte SPD;
Doch was die CDU so will,
Ist auch zum Teil o k.

Die Grünen sind ein Volk für sich
Und haben manchen Traum,
Ob sich das alles machen lässt,
Sie selber glauben' s kaum.

Nur Freiheit will die FDP -
Kontrolle will sie nicht.
Im Zwielicht fühlt sie sich sehr wohl
Und scheut das helle Licht.

Die Linken sind auch nicht verkehrt-
Verteilen gerne Geld;
Die Frage: wer' s verdienen soll,
Wird erst gar nicht gestellt.

Am Rande steht die AFD-
Ganz plötzlich ist sie stark-
In vielen Punkten hat sie recht,
Doch manches ist auch Quark.

Und was der Bürger letztlich wählt,
Das ist doch ganz egal-
Es ändert sich so gut wie nichts-
Die Lage ist fatal.

Wilde Wälder und bunte Wiesen,
Rauschende Gewässer genießen,
Reales und Wünsche zerfließen
Geschichten von Zwergen und Riesen.

Tosender Wasserfall im Wäldchen,
Dort sind (dir) unbekannte Menschen,
Und du, ein beflügeltes Mädchen,
Bist nur ein Zahnrad unter Rädchen.

Du bekommst Angst, hinter dir lauern
Gestalten auf den höchsten Mauern.
Deine Flucht lässt sie dort versauern.
Das war echt knapp! Kein Weh, kein Aua.

Ist das echt oder ein Traum,
Bin ich wirklich in diesem Raum?
Renne ich weg oder bleib ich hier?
Diese Welt gehört ja dann mir!

Ich kann machen, was ich will.
Diese Welt gestalten, wie ich will.
Sterben kann ich einmal,
Leben aber hier zwei mal.

Vierzehn Tage zur Entscheidung,
sind es noch bis hin zur Wahl.
Mancher Wolf nun in Verkleidung,
springt als Lämmchen durch den Saal!

Wählt man sich den blassen Spröden,
durchgeweicht vom „Weiter so?“
Lässt der Wähler sich verblöden
und geniesst den Griff ins Klo?

Will den Reichen man nun schröpfen,
nur ein wenig, weil er kann?
Wählt man neuen Schwung in Köpfen,
oder zählt das Irgendwann?

Zählt das Machen – Wollen – Werden?
Oder braucht´s den alten Trott?
Führt man glücksbesselt auf Erden,
weiter auf, sich wie ein Gott?

Gilt die Wirtschaft über alles?
Steht der Mensch ihr stets zurück?
Zahlt im Falle eines Falles,
nur der Kleine für sein Glück?

Wie sozial sind die Sozialen?
Braucht das Land die harte Hand?
Wofür steh´n die Liberalen?
Braucht es einen rechten Rand?

Wer bringt dieses Deutschland weiter?
Wer staubt ab den alten Mief?
Wird die Zukunft bunt und heiter?
Bleibt sie schwarz und primitiv?

Ja, auch „DU“ darfst mitentscheiden,
Hintern hoch zum Urnengang!
Oder lustlos weiter leiden,
klagevoll im Abgesang?

© Hansjürgen Katzer, September 2021

Hui, was war das für ein Beben,
CDU so durchgerauscht.
Platz nun endlich im Bestreben,
mit der SPD getauscht!

Olaf Scholz, heißt der Gewinner,
knapp zwar nur, doch sehr bedacht.
Der noch gestern galt als Spinner,
hat den Sieg durch´s Ziel gebracht!

Armin Laschet, tief gefallen,
Schwarz verlor fast neun Prozent.
Scheiße, hört man Söder lallen,
wo nun auch die Breher flennt!

Breher, galt als Kompetente,
ebenso wie Doro Bär.
Geht der Merz nun doch in Rente,
fällt der Scheuer Abschied schwer?

GRÜN hat sich zum Schluss gefangen.
liegt ganz klar vor FDP.
Lindner glühen Stirn und Wangen,
ach, das bringt ihn Schädelweh!

Wird es doch Jamaika werden,
kalt und flach, das einem graust.
Lässt die Ampel sich nun erden,
das ein Sturm durch Deutschland saust!

Lässt das Land sich schnell erneuern,
all das Denken alt und gram.
Lässt der Aufbruch sich befeuern,
bleibt die Schere? Reich und arm?

AfD, die braunen Pfosten,
gerad´ im Osten war´n sie stark.
Was wird es an Kraft noch kosten,
bis er weicht, der rechte Quark?

Auch die LINKEN fast gescheitert,
Direktmandat, der Rettungsring.
Was die Wagenknecht erheitert,
Egoismus heißt ihr Ding!

Lange Zeit wird´s wohl noch dauern,
bis es steht dann das Terzett.
Fallen der Bedenken Mauern?
Wer zieht wen ins güldene Bett?

Wo steh´n GRÜNE, Liberale,
passt die SPD hinzu?
Greift der Laschet nach dem Grale,
schafft er noch den großen Clou?

Ach, es braucht noch Überlegen,
bis das Land wird neu regiert.
Merkel bleibt uns noch als Segen,
doch sie schaut schon recht frustriert!

© Hansjürgen Katzer, September 2021