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Gedichte über die Vernunft - Seite 38


Reflektionen

Da sitz ich nun in meinem Zimmer
Heute mal, ach eigentlich immer
Grübele nach, was mich bewegt
Was sich in meinem Hirne regt

Lass mich nach Worten suchen, finden
Was mir dahingelegt in sieben Ringen
Was aus der Bewusstheit schon verdrängt
Noch bevor es andre Menschen kränkt

Was gedanklich zu spitz und abgehoben
Besser, dass es sogleich wieder verlogen
Von and'ren Geistern aufgeschnappt
Der Gedankenfaden gleich gekappt

Fordert mich Was oder Wer heraus
In meinem ebenfesten Kartenhaus
In meiner Gleichmut, die gallertig zähe
Darauf wartend, dass wer Zwietracht säe!?!

Die Trägheit analysierend
Aus leeren Augen stierend
Wie man es gar nicht mag

Hier kommt es an den Tag!

****

Aphorismen spiegeln hier die meine Welt
In weisgemachten Sprüchen ausgestellt
Ein Weltbild das geisterhaft umrissen
Glückselig, teils auch arg verrissen ...


Das mal fragil, mal mehr robust
Zumeist zivil, entfernt von Frust
Mal empathisch schön, beflügelt leicht
Dann wieder stumpf und viel zu seicht

So beleucht' ich manchen Seelenwinkel
Fast so, wie ein reicher, feiner Pinkel
Beschatte das, was widrig, was allzu böse
Verbalrhetorisch es aus dem Nichts auslöse

Male übertrieben grell und überzogen laut
Auf dass man von Oberhalb herüber schaut
Um sich gescheit dann abzuwenden
Von ebensolchen Künstlerhänden

Die der Sprache 'Sinn' entlocken wollen
Und das sowohl Können als auch sollen
Die dem Bösen stetig Grollen
Dem Guten höchste Achtung zollen

Die Pflicht und Kür verschmelzen
Das Bild der Welt umwälzen
Reflektionen echoen herum:
Der kluge Schweigsame wirkt selten stumm


© Auris cAeli
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