Gedichte über die Vernunft - Seite 25

Ich sitz auch manchmal endbreit
zu Hause auf der Couch
Im Hinterkopf der Gedanke
ey morgen hörst du auf

Ich liebte auch so manches mal
die falsche Frau
Lieber nicht wollt ich noch stammeln
doch sie saß schon auf mir drauf

Ich hab Luxusprobleme
mehr als jede Shoppingqueen
Find es scheiße dass sie Drogen nimmt
...einfach weil es meine sind

Leg dich da mal hin
hier ist doch heute so ein Christentreffen
Die Offenbarung meines Johannes
wird uns beide richtig flashen

Bescheidenheit die Eigenschaft
mit der ich nichts zu tun heut hab
Der Absturz der kommt morgen noch
deswegen schalt ich heute ab

Alles was mich sauber macht
macht sich dabei dreckig
Ich habe keine weißen Laken
meine Seele ist zu fleckig

Hundert mal härter
als es Brooklyn je gewesen ist
Brücken hab ich auch
die ganze Fresse voll vom Lebensstil

Permanenter Kritiker
``nur´´ nicht an mir selbst
Streichel meine fette Wampe
während ihr Bäuchlein mir missfällt

Sternzeichen Pflaumenstreichler
Aszendent Votzenknecht
Will der Eine etwas haben
hat die Andere auch schon mal Recht

Übertrieben angetrieben
von Gefühlen wie Leiden und Lieben
Es hat ein kleines bisschen weh getan
darum hab ich´s aufgeschrieben

Decke über der Couch
wie meine Oma in ihrem Zimmer
Ne Knickfalte im Kissen drin
es wird nicht besser, nur noch schlimmer

Birnen im Kirschbaum
Feigen im Erdbeerfeld
Einen Garten über den Wolken
und eine Liebe die ewig hält

SzIgNm 28.12.2020

Afghanistan – fernes Land jenseits des Amu-Darja.
Hoch und rau sind deine Berge am Hindukusch.
Weit und steinig sind deine Wege,
traurig deine Geschichte.

So viele Jahrzehnte währt hier immer nur Krieg.
Tränen könnten deine Bäche füllen.
Blutgetränkt ist deine Erde.
Zig tausend Opfer liegen unter Steinen begraben.

Es ist wider aller Hoffnung und Vernunft.
Der Fortschritt für dein Volk ist nun gescheitert.
Die internationale Schutzmacht zieht nach 20 Jahren ab
und hinterlässt nur Chaos, Verzweiflung und Schrecken.

In Afghanistan herrschen jetzt die Taliban.
Welch' eine Schmach für die Alliierten!
Doch die Verantwortung ist uns allen geblieben!
Vergessen wir nicht die afghanischen
Frauen und Kinder!

25. August 2021

Vergiss' es ja nie

Vergiss' es ja nie:
Das Leben ist leichter als der Tod,
Wenn Du mit Geist und Genie
Beseitigst, was an Elend und Not.

Das kommt alles nicht von allein,
Da muss man sich selbst darum kümmern,
Sonst wird man zeittrudelnd einsam sein,
Umstände werden sich arg verschlimmern.

Vergiss' es ja nie:
Verantwortung hat man Dir aufgetragen,
Als man Dein Leben Dir lieh:
Beantworte deshalb die Lebensfragen!


©Hans Hartmut Karg
2021

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Woher die Trauer manchmal,
mitten am Tag?
Aus alten Gemäuern fällt sie dich an,
oder aus einem Kinderlachen.
Wehrlos für eine Sekunde oder zwei,
dann schaust du zurück:
Niemand hat sie dir ein und niemand ausgeflüstert.
Sie ist da, auch wenn du sie nicht spürst,
sie spürt dich.
Wenn du ihre Hand erreichst,
kannst du es schaffen –
schlendern durch die Zeit,
den Blick auf den Weg gerichtet.
Doch meist geht sie Voraus oder dir nach
– Gleichschritt haltet ihr selten.

Meine Trauer, ja ich weiß es doch,
es ist nur die kleine Trauer des Wohlstands.
Nicht das Leid des Hungers, des Krieges, des Vertriebenseins,
ich weiß.
Das wäre ein Grund für Trauer.
Meine Trauer ist ein Hauch, beiläufig ist sie, kann leicht übersehen werden.

Manchmal ziehe ich ein, in das Haus dieser Trauer, ein Haus voller
Wind,
es schüttelt mich,
verlasse allmorgendlich diesen Raum und geh’ endlich an die Arbeit
des Lebens.
Bis ich wiederkehre, darf ich sie getrost vergessen.

drug

Scheidungsvergangenheit

Ja, die Kränkungen gab und gibt es,
begegnen wollen sie sich nicht mehr,
denn in Macht, in Person und Würde
sind Seelen beleidigt worden.

Lass' Jahre doch ins Land gehen,
dann werden sie vielleicht erkennen,
dass sie sich nicht mehr wehtun müssen.

Die neuen Beziehungen sind längst geknüpft,
räumliche Trennungen lange vollzogen,
die Kinder inzwischen groß.

Ja, viele Kränkungen hat es gegeben,
doch die Souveränität kehrte allmählich zurück,
wo sie sich jetzt auf Augenhöhe begegnen,
sogar Geburtstage miteinander feiern...


©Hans Hartmut Karg
2021

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