Gedichte über Vergangenheit - Seite 103

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Heute kann man alles kaufen,
das Angebot ist groß und bunt die Welt.
Es gibt nichts, was es nicht gibt,
du brauchst für alles bloß das Geld.

Vieles gibt's, das braucht man nicht,
viel Klimbim aus meiner Sicht,
das kostet dich ... liegt später rum
und hält oft nicht was es verspricht.

Früher war die Auswahl kleiner,
man schätzte mehr die neuen Sachen;
man warf nichts weg, selbst war der Mann,
Reparaturen konnte man selber machen.

Heute schwören viele auf Gerätschaften von früher,
man hat nicht selten noch Dinge aus der guten, alten Zeit.
Bezahlbar und mit langer Lebensgarantie hat man erworben,
das schöne Teil, das seine Dienste tat 'ne Ewigkeit.

Von Zeit zu Zeit

Von Zeit zu Zeit
Findet sich noch ein Traum im Köcher,
Der lebensbereit
Mir füllt Erinnerungslöcher,
Die lang verschüttet,
Vor denen ich mich gehütet.

Solange Arbeit und Beruf
Mich in Beschlag genommen,
Verhallte der Traumruf,
Man trug ja noch Krawatte
Und hatte keine Zeit
Für Erinnerung und Selbstmitleid.

Nun aber bringt
Der Ruhestand mir Zeit zurück,
Weil es gelingt,
Sinnierend und mit viel Rückblick
Erkunden, wie weit der Traum reicht
Und ob er frohsinnig den Seelenstand erreicht.


©Hans Hartmut Karg
2025

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Jeden Tag ging er im Park spazieren,
er saß oft auf der alten Bank,
erfreute sich an all den schönen Blumen,
sein Blick nach oben gerichtet, voller Dank.

Betagt war er und reich an Lebensjahren,
der alte Mann, den man faßt täglich sah;
hier fand er früher seine große Liebe,
das Schicksal nahm sie ihm, er war den Tränen nah.

Die alte Blumenuhr, genau an dieser Stelle dort,
wo heute noch die schönsten Rosen steh'n,
dort trug man sie ganz leise fort,
er konnt' sie lange noch in seinen Träumen seh'n.

Die Jahre sind inzwischen schnell vergangen,
das Alter und die Krankheit nahm ihm seine letzte Lebenskraft;
wo er sie traf, mit diesen Rosen schön, genau an jener Stelle dort,
trug man auch ihn ganz still und leise fort.