Gedichte über Urteile - Seite 2

Gewissensqualen der Kriegstreiber

Was geschieht nach dem Krieg
Irrt man ruhelos
durch die Orte der Vernichtung
Hört man nachts
die Schreie der Toten
Wird man jemals
wieder
…Ruhe finden…
Das Gewissen
müsste einem für ewig
die Schuld
auf den Rücken binden

©Käte Micka


Käti Micka

Wenn ein Kunstwerk für sich alleine spricht
es durch Genialität besticht,
empfiehlt es sich meiner Meinung nach nicht,
es unter dem Aspekt zu betrachten,
ob der Künstlers Moral zu verachten
oder gar zu verehren sei.
Das sei für das Urteil einerlei.
Und wär’s auch das Werk eines Bösewichts,
so könnte es selbst dafür doch nichts.

Doch gut, wenn man nicht aus dem Blick verliert,
welche Botschaft es transportiert.
Es verdient nämlich nicht, dass man es verteidigt,
wenn es den guten Geschmack beleidigt.
Mal angenommen, Betrachter zögen,
darum vor, es nicht zu mögen,
und es wird ihnen davon schlecht,
dann ist das gut und gern ihr Recht.
Werke, die Menschenwürde missachten,
sollen im tiefsten Kellerverlies schmachten.

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Es stinkt bis zu Himmel

Man muss nicht alles hinnehmen
Schon gar nicht
ein schlechtes Benehmen
Es geschieht vor unseren Augen
Was manche sich erlauben
Sie gestatten sich viel
mit vollem Kalkül
Sie haben sich selbst auserkoren
Sie fühlen sich zum Stänkern geboren
Nur dummes Gelaber
Es sticht sie wirklich der Hafer

© Käte Micka


Käti Micka

Bei den - doch einigen - Akademiker/-innen, die ich so kenne,
mag ich das Wissen, oft auch die geistige Strenge,
nur was mich stört, an Euch Überfliegern in Prüfungen,
nicht Genügenden unter Euch ist die soziale und emotionale Vervollkommnung derart gelungen,
dass Ihr das, seid, was viele Indianerhäuptlinge oder weise Frauen und Männer der Antike darstellten:
Eine Kombination der theoretischen, der menschlichen und der praktischen Welten...

Simon Marius