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Gedichte zur Trennung - Seite 26


Trennung kann auch Größe sein

Trennung kann auch Größe sein

Von Anfang an ist angesagt:
„Wir wollen es halt mal versuchen!“
Die Ehe – das klingt sehr gewagt! –
Soll sich die Liebe selber suchen,

Die nach und nach ihnen wegbricht
Im Taggeschäft, ganz ohne Träumen,
Begleitet von recht dumpfem Licht
In ihren angestammten Räumen.

Zwei Töchter kommen ihnen bald
Als Früchte einer frühen Liebe:
„Ach, wär' die Nähe nicht so kalt,
Auf dass sie wärmend bei uns bliebe!“

Doch Menschen, die verändern sich,
Denn immer weiter geht das Leben,
Trägt uns dahin, auch Dich und mich
Wo es uns wird nicht alles geben,

Was Herzen sich so gern erträumen
Und in Erwartung groß ersehnen,
Wenn unsere Zeiten das versäumen,
Was visionär im Geist wir wähnen.

Sie haben anders ausgelebt
Sich in dem weiteren Lebenslauf,
Wo jeder nach Anderem strebt
Und kein Herz dabei geht mehr auf.

Wenn sie sich heut' wieder begegnen,
Wo einst die Lieb' den Anfang nahm
Kann diese Nähe sie nicht segnen,
Da kommt kein Kompliment mehr an.

Worte werden angestrengter,
Sie geht oft aus, er aber bleibt.
Die Kinder fragen drängender,
Warum der Streit sie so aufreibt!

So zieht er aus in eine Wohnung –
Die Trennung bekommt allen gut:
Die Nerven haben ihre Schonung,
Darauf wächst neuer Lebensmut!

Um ihren Töchtern nah zu sein
Gehen sie gern gemeinsam aus:
Kein Rosenkrieg darf es jetzt sein,
Sie bleiben in dem eigenen Haus.

Und abwechselnd betreuen sie
Die Mädchen, wie es früher war.
Allein lassen sie beide nie,
Das regeln sie ganz wunderbar!

Die Töchter hört man heute sagen:
„Mama und Papa sind stets da,
Können auch unsere Sorgen tragen,
Sind uns mit Rat und Tat sehr nah!“


©Hans Hartmut Karg
2020

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