Gedichte über Trauer - Seite 35

Der Tisch
Mein Rückzugsort
Bei Regenwetter

Der Tisch
Meine Stütze
Für einsame Tage

Der Tisch
Meine Verbindung
Zum Universum

Manchmal sitze ich
Auf dem Stuhl
Meiner verstorbenen Frau

Manchmal streiche ich
Mit den Händen
Über die Tischplatte

Manchmal wird es
Unter meinen Fingern
Wohlig warm


© René Oberholzer

Sehr schnell kann es geschehen,
dass geliebte Menschen gehen.

Nicht an andere Orte, sondern
durch die große Pforte.

Einen Weg, den Jeder mal geht,
seine Lieben verlassen muss,
manchmal ohne Abschiedskuss.

Ist nur leichter für den der schnell geht,
der Hinterbliebene vor einem Abgrund steht,
nicht kann fassen , dass er wurde verlassen.

Aber einen langen Leidensweg,
hätte man auch nicht gewollt, und sehen seine Leiden.
Wenn man noch so sehr gewünscht, er solle bleiben.

Am Schönsten wär, beide würden
wenn sie alt und krank, zusammen geh´n,
und sich im Himmel wiederseh´n.

Einsam und allein, wer möchte das schon sein.
Weinen jahrelang in sein Kissen,
das Geliebte so sehr vermissen.

Denn einer von Beiden bleibt immer
zurück, vorbei das große Glück.
Doch auch das Größte kann kein Mensch halten,
das Schicksal wird immer über Alle walten.

Ich hab dich begleitet
mein leben lang und fand es bei dir so schön,
nun kommt der abschied, ich bin soweit,
ich Muss nun leider gehn."

So schöne stunden haben wir verbracht
in Gedanken bin ich hier,
du hast mich zu Lebzeit sehr glücklich gemacht
und dafür danke ich dir.

Ich sehe das Du Traurig bist
und tröstet dich von fern
ich weiß das der schmerz bald vorüber ist,
ich hab dich doch so gern.

Nun mach dich frei von all den leid und
denke mit Freude zurück,
an die schönen stunden mit mir und dir
und an das große glück.

Das wir gemeinsam auf dieser Welt
von herzen uns geliebt,
denn nur das glück und die Liebe zählt,
wie schön das es dich gibt.

Die Kinder weinen
Meine Augen sind rot
Wir werden nun leiden
Die Mutter ist tot

Jetzt sind wir allein
Das Liebste nicht da
Es wird nie mehr sein
Wie es früher einmal war

Unendlich viel Leid
Das Schicksal uns gab
Schmerzvolle Zeit
Am ewigen Grab

Doch lebt sie weiter
In Gedanken und Wort
Wie war sie doch heiter
Sie ist noch nicht fort

26.01.1999 Detlef Maischak

Ich weiß,
dass Oma´s Seele
bei Gott geborgen ist.
Er hat sie gut verwahrt.


Aber ich habe
auch das Vergängliche
an ihr
so sehr geliebt.

Ich
vermisse ihr Lächeln,
dass sie
für mich hatte.

Die Wangen,
die sich so
weich und zart
anfühlten.

Die Nähe und Wärme.
Der Druck ihrer Hände,
die mich
so liebevoll hielten.


Ihre Geschichten.
Alles habe ich verloren,
Es macht mich traurig
und kommt nie wieder.


©Sabine Brauer