Gedichte über Trauer - Seite 320

Ein kleines Mädchen stand am Straßenrand
und sah sehr traurig aus,
in ihrer kleinen Kinderhand
hielt sie 'nen Rosenstrauß.

Ein Truckerfahrer sah das Kind
mit Tränen im Gesicht,
sie stieg in seinen Lkw,
doch wo sie wohnt, verriet sie nicht.

Den Rosenstrauß hielt sie ganz fest,
der sei für die Mama,
der Fremde nahm das Mädchen mit,
bis sie den Kirchturm sah.

An dieser Kirche vor der Stadt,
da stieg das Kind nun aus,
in ihrer zarten Kinderhand
ganz fest den Blumenstrauß.

Der Truckerfahrer schaute noch
dem Mädchen hinterher,
doch was geschah brach ihm das Herz,
bald sah er sie nicht mehr.

Unter einem großen Tor
hinter der Friedhofsmauer,
verschwand sie weinend, still und stumm,
ihr Kinderherz war voller Trauer.

Hier wohnt ihre Mama,
auf dem alten Friedhof in der Stadt.
Die Rosen sind für sie alleine,
für die Mutter, die so gelitten hat.

Im Traum war ich
auf wilder Flur
war ganz allein
sah Schatten nur

Mein traurig Herz
war ganz erbost
so tiefer Schmerz
kein einzig trost

weit und breit
konnt ich nichts sehn
wars wohl so weit
kein Gott wollt mir zur seite stehn

war ganz allein
von allen fern
wollt bei wem sein
ach doch so gern

und Tränen rühren
mein Gesicht
will Hass nicht spüren
und freude nicht

ich seh mich dann
so fern dahin
ach irgendwann
wo ist der sinn?

wo seh ich mich
am letzten Tag?
dann bin ich der
im sterben lag

Da bin ich dann
so einsam doch
kein Freud´im Herze,
immernoch

B.Berndt