Gedichte über Trauer - Seite 278

Ich habe Dich vermisst
in der Nacht

Wenn niemand mit mir spricht
wo man über mich lacht

Ich wollte zu Dir hin
in der Winterzeit

Der Weg war lang
Das Ziel war weit

Nichts als stumme Schreie
kann ich äußern

Bis es Tag wird
und der Albtraum
vorbei sein
wird

Ich habe Dich vermisst
Unter dem Traumbaum
war ich so lange allein

Wenn ein Mensch stirbt
werde ich erst einmal still
und versuche zu verstehen,
dass er so, wie ich ihn kannte
nicht mehr bei mir ist.

Wenn ein Mensch stirbt
wird mir bewusst,
dass manche Wege an Orte führen,
wo ich nicht mitgehen kann.

Wenn ein Mensch stirbt
spüre ich deutlich alles, was ihn ausmachte.
Es kommen Bilder der Erinnerung
Lebens-Stationen
ein ganz besonderes Lachen,
eine einzigartige Stimme,
das Glitzern der Augen
und vielleicht auch mal Tränen der Traurigkeit.
Eine bestimmte Art der Bewegung,
Vorlieben, Hobby`s,
ein Lieblings-Essen,
einfach das Gefühl – in seiner Nähe.

Wege, Stunden, Minuten, Sekunden…
Zeit – gemeinsam verbracht.

Was bleibt, ist das Fühlen
von all dem, was ihn ausmachte,
von all dem, was er mir schenkte,
von all dem, was er mich fühlen ließ.

All das bleibt lebendig
– in mir.

© A. Namer

Du hast immer
hart für dein Glück
Gekämpft
Doch Irgendjemand
Hat wohl deine Lebensfreude
Gedämpft
So dass du nur
noch auf Sparflamme lebst
Und allen Anderen
die Schuld dafür gibst
Steh endlich wieder auf
Und stell dich gerade hin
Nimm deinen
tiefen Schmerz in Kauf
Auch er macht einen Sinn
Ich weiß
Dass da noch Kraftreserven sind
Und irgendwann
hast du auch wieder Rückenwind
Niemand hat gesagt
Dass das Leben leicht ist
Aber man kann es leichter nehmen
Und sich immer die größte Mühe geben
Zufrieden zu sein